Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 263
ihren Gegenstand etwas von Notwendigkeit bei sich führe, da näm-
lich dieser als dasjenige angesehen wird, was dawider ist, dass
unsere Erkenntnisse nicht aufs Geratewohl oder beliebig, sondern
a priori auf gewisse Weise bestimmt seien, weil, indem sie sich
auf einen Gegenstand beziehen sollen, sie auch notwendigerweise
in Beziehung auf diesen untereinander übereinstimmen, d. i. die-
jenige Einheit haben müssen, welche den Begriff von einem Ge-
genstande ausmacht.»^ Dieser Gegenstand, der von dem Subjekt
unabhängig sein soll, ist jedoch nicht etwas von unseren Vorstel-
lungen Verschiedenes, sondern die Einheit derselben, die Regel,
nach welcher sie verknüpft werden. »Es ist aber klar, dass, da
wir es nur mit dem Mannigfaltigen unserer Vorstellungen zu tun
haben und jenes x, was ihnen korrespondiert (der Gegenstand), weil
er etwas von allen unseren Vorstellungen Unterschiedenes sein
soll, für uns nichts ist, die Einheit, welche der Gegenstand not-
wendig macht, nichts anderes sein könne als die formale Einheit
des Bewusstseins in der Synthesis des Mannigfaltigen der Vorstel-
lungen.»^ Die Ausdrucksweise ist zweideutig. Der Gegenstand
wird einerseits als das von aller Subjektivität Unabhängige, als
ein X gefasst, von dem wir nichts wissen können, andererseits als
die Einheit des Bewusstseins, als die Regel für die Vorstellungs-
verknüpfung. Entweder kann dies bedeuten, dass die Vorstellungen
dadurch, dass sie in der Einheit des Bewusstseins verknüpft wer-
den, mit dem transzendenten Gegenstande übereinstimmen, oder
auch bedeutet das, dass die Vorstellungen sich auf ein Objekt be-
ziehen, dass sie in der Einheit des Bewusstseins verbunden sind,
auf die Vorstellung: Ich denke bezogen werden. Nun scheint es
indessen, als wenn das Letztere das einzig Mögliche wäre. Sagt
man, dass die Vorstellungen dadurch, dass sie in der Einheit des
Bewusstseins verknüpft werden, sich auf das transzendente Objekt
beziehen, mit demselben übereinstimmen, so kann dies nur eine
dogmatische Behauptung sein, die nie begründet werden kann, da
das transzendente Ding als solches als unwissbar angenommen
wird. Sollen übrigens die Vorstellungen, insoweit sie mit etwas
Bestimmtem, der Einheit der Apperzeption, übereinstimmen, inso-
weit auch mit etwas Anderem, dem transzendenten Ding, überein-
stimmen, so wird die Einheit der Apperzeption identisch mit dem
transzendenten Ding. Dass die Vorstellungen sich auf ein Objekt
1 S. 708.
^ Ebenda.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>