- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
268

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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268 A. Phalen,
nis eben in der Befolgung dieser technischen Regel liegt, oder
auch ist diese technische Regel als angebend gedacht, wie objek-
tive Erkenntnis soll verwirklicht werden können. Im letzteren
Falle ist jedoch die technische Regel nicht der Erkenntnisgegen-
stand selbst, das, wodurch die Erkenntnis objektiv ist, der Gegen-
stand der Erkenntnis, sondern nur eine Regel dafür, wie eine Er-
kenntnis, die von ihrem Gegenstande bestimmt ist, soll verwirk-
licht werden können. Nun sollte indessen die Regel eben der
Erkenntnisgegenstand selbst sein. Die Objektivität der Erkenntnis
sollte also eben darin liegen, dass sie die Regel befolgte. Was
durch die Regel verwirklicht würde, wäre für die Objektivität der
Erkenntnis gleichgiltig. Von der Befolgung einer technischen Regel
kann ja indessen nur bei dem die Rede sein, der sich das Ziel
setzt, das in der technischen Regel vorausgesetzt wird. Dieses
Ziel war aber nicht objektive Erkenntnis, denn objektive Erkennt-
nis war das Handeln, das von der Regel bestimmt war, und das
also zum Ziel das Ziel hatte, das in der Regel vorausgesetzt wurde.
Objektive Erkenntnis besitze ich also nur, wenn ich ein Ziel setze,
das nicht objektive Erkenntnis ist, und dabei nach einer gewissen
Regel zur Erreichung dieses Ziels verfahre. Die technische Regel
stellt ja aber die kausalen Bedingungen dafür auf, dass etwas Be-
stimmtes eintreffen soll. Nur wenn ein bestimmter Kausalzusam-
menhang festgestellt ist, kann die technische Regel aufgestellt wer-
den. In der Erkenntnis, die die Regel befolgt, und die demnach
objektiv ist, liegt dieser Kausalzusammenhang vor, und eben dieser
Kausalzusammenhang wird objektive Erkenntnis. Nun kann in-
dessen dieser Kausalzusammenhang nicht von der Regel abhängig
sein, da die Regel selbst nur durch die Einsicht in diesen Zusam-
menhang aufgestellt werden kann. Die technische Regel kann
demnach nicht der Gegenstand der Erkenntnis, das von der Er-
kenntnis Unabhängige sein, womit die objektive Erkenntnis über-
einstimmt.
Dass die Erkenntnis nicht durch Befolgung einer bestimmten
Regel wahr sein kann, nicht in der Befolgung einer gewissen
Regel liegen kann, ist ja von Husserl und auch z. B. von Guttmann
nachgewiesen w^orden. Man kann sagen, dass dies zu einem
unendlichen Regress führt. Wird gesagt, dass A B ist, so sollte
dies wahr sein, nur weil in dem Fällen dieses Urteils eine be-
stimmte Regel befolgt wäre. Dass dies seinerseits wahr wäre,
beruhte auf der Befolgung einer anderen Regel u. s. w. Ist es

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