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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 273
sein, diesen Begriff zu analysieren, zu untersuchen, was damit ge-
meint ist, Erkenntnis von der hier gemeinten Wirklichkeit zu re-
alisieren. Dies aber ist nicht das Erkenntnisproblem, wie es bei
Kant oder in den verschiedenen Deutungen von Kants Problem,
die wir hier geprüft haben, vorliegt. Hier handelte es sich stets
um die Möglichkeit einer Übereinstimmung zwischen Subjektivem
und Objektivem.
Fragt man, wie Rickert und Windelband, danach, was der
Gegenstand der Erkenntnis ist, so könnte dies natürlich nur den
Sinn haben, dass man sich die Aufgabe stellte, den Begriff des
Gegenstandes der Erkenntnis zu analysieren, zu untersuchen, was
man unter dem Gegenstand der Erkenntnis versteht; bei jenen aber
kann die Frage nicht nur diese Bedeutung haben. Oder wenn
auch gesagt werden kann, dass die Aufgabe bei ihnen diese Be-
deutung hat, so erhält sie doch durch die Art, wie der Erkennt-
nisgegenstand aufgefasst wird, noch eine andere Bedeutung. Da
der Erkenntnisgegenstand als eine Regel aufgefasst wird, die das
Subjekt bestimmt, so fällt er, wie gezeigt worden, in der Erkennt-
nis mit diesem wie auch mit dem Aufgefassten zusammen. Der
Begriff des Erkenntnisgegenstandes wird dann ein widersinniger
Begriff, und wenn er dem ungeachtet als wirklich angenommen
wird, und danach gefragt wird, was er ist, so ist das gleichbedeu-
tend mit der Aufgabe, zu erklären, wie er möglich ist. Die Frage
ist dann die, wie etwas von dem Subjekt Unabhängiges möghch
ist, oder wie das Aufgefasste ^on dem Subjekt unabhängig sein,
oder wie das von dem Subjekt Unabhängige aufgefasst werden kann.
IV. Nachweis derselben Bedeutung in anderen
Formulierungen des Erkenntnisproblems.
Wir haben somit gezeigt, dass diese Formulierungen des Er-
kenntnisproblems, wie ist objektive Erkenntnis möglich, wie ist
Allgemeingiltigkeit und Notwendigkeit der Erkenntnis möglich, wie
kann das Subjekt in der Erkenntnis, sowohl das individuelle als
das allgemeine, mit etwas von ihm Unabhängigem übereinstim-
men, in welchen Formulierungen man sich von der Voraussetzung
freimachen will, dass der Erkenntnisgegenstand, das von der Er-
kenntnis Unabhängige, etwas wäre, was aufgefasst wird, eine Wirk-
hchkeit, von der ich Erkenntnis besitze — dass sie alle auf die
zurückgeführt werden können: wie ist Erkenntnis des vom Sub-
PhaUn: Das Erkenntnisproblem etc. 18
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