- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
276

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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276 A. Phalen,
zu sein. Die Regel wird dann auch als eine praktische Regel,
ein Sollen, aufgefasst.
Hiermit ist nun nicht gesagt, dass man überhaupt nicht von
Verbindung im Rewusstsein sprechen könne, ohne dass sie kausale
Verbindung wäre. Nur dass von den gegebenen Voraussetzungen
aus die Konsequenz die sein muss, dass das Rewusstsein eine Kau-
salverbindung ist. Gründe finden sich indessen, die dafür sprechen,
dass möglicherweise der Regriff der Verbindung von anderswo her
auf das Rewusstsein unrichtigerweise übertragen worden ist. Es
scheint nämhch schwer zu sein, den RegrifT der Verbindung als
einen allgemeineren aufzufassen, der in Raum, Zeit und Rewusst-
sein und möglicherweise noch in anderen Regriffen näher spezifi-
ziert wäre. Spricht man z. R. von Zeitverbindung, so kann dies
nur das Verhältnis von Vor und Nach bedeuten. Vor und Nach
aber geben hier das Verhältnis selbst an, und man kann nicht bei
dem Vor das Verhältnis als etwas Anderes als die Zeitlichkeit un-
terscheiden. In der Zeitlichkeit ist eben die Verbindung gedacht.
Dasselbe gilt von dem Räume, wenn man von räumlicher Verbin-
dung spricht. Möglicherweise bedeutet dann, dass z. R. Quadrat
in der Auffassung mit Figur verbunden wird, dies, dass es eine
Auffassung von quadratischer Figur giebt, und dass Quadrat von
Figur in der Auffassung verschieden ist, nur, dass es eine Auffas-
sung von Quadrat und eine Auffassung von Figur giebt.
Man könnte vielleicht den gezogenen Konsequenzen dadurch
entgehn wollen, dass man gegen die Deutung des Regriffs abhän-
gig opponierte und sagte, dass man hier nicht diesen Ausdruck in
der Redeutung von Aktivität, Hervorbringen, nehmen dürfe. Es
ist ja klar, dass das Verhältnis zwischen Auffassendem und Auf-
gefasstem in der Erkenntnis nicht ein Kausalverhältnis implizieren
kann, ob nun das Subjekt als Ursache, das Objekt als Wirkung
aufgefasst wird oder umgekehrt. Man denkt sich ja gern die
Sache so, und das gew^öhnliche Rewusstsein fasst dann das Objekt
als das Subjekt beeinflussend auf. Das Objekt ist dann die Ur-
sache, die die Empfindung bei dem Subjekt hervorbringt. Dieses
letztere, das Subjekt, ist dann von dem Objekt abhängig, das Ob-
jekt dagegen von dem Subjekt unabhängig. Hierbei wird jedoch
offenbar das Verhältnis zwischen dem Dinge und den Sinnesorga-
nen mit dem Erkenntnisverhältnis zwischen Subjekt und Objekt
vermengt. Wenn ich z. R. einen Flötenton höre, so wird ja diese
Gehörsempfindung dadurch verursacht, dass auf eine bestimmte

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