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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 291
herzuleiten, ist demnach dieselbe wie die, das Erkenntnisproblem
zu lösen. Man sagt vielleicht, wir haben den Grund nur in Über-
einstimmung mit Hegel gefasst, nicht aber der gewöhnlichen Auf-
fassung gemäss. Es wäre aber leicht zu zeigen, dass wenigstens
in Bezug auf die formale Logik, repräsentiert zum Beispiel von
Sahlin und Drobisch, das Gesagte gilt. Hier aber brauchen wir
nur darauf hinzuweisen, dass in dem metaphysisch-kosmologischen
Problem der Grund als hervorbringend gedacht wird. Das Hervor-
bringende ist aber, wie früher gezeigt worden, als freie Ursache
und damit als Selbstbewusstsein gedacht.^
Umgekehrt aber kann man auch zeigen, dass das Erkenntnis-
problem seinem Inhalte nach eins mit dem metaphysisch-kosmo-
^ Auch Drobisch bestimmt den Grund als hervorbringend. »Die Folge
soll hervorgehen aus dem Grunde, zugleich aber auch von ihm verschieden
sein, elv^ras Neues hinzubringen; sie muss also im Grunde enthalten, und kann
doch auch nicht in ihm enthalten sein.» (Logik, 3. Aufl., S. 43.) D. erkennt
dies als einen Widerspruch an und macht dann vergebliche Versuche, ihn zu
lösen. Dies soll möghch sein nur, wenn der Begriff vom Grunde kein Einfaches
ist. Die analytische Folge soll eine Absonderung einer Bestimmung des Objekts-
begriffs als Folge davon sein. Die synthetische Folge dagegen soll das Bedingte
im Verhältnis zum Inbegriff, Synthesis ihrer Bedingungen sein. Im letzten
Falle ist ja aber kein Unterschied zwischen Grund und Folge vorhanden. Be-
dingt ist die Setzung jedes Beziehungsbegriffs von der Setzung derjenigen Be-
griffe, deren Beschaffenheitsverhältnisse seinen Inhalt bilden (S. 39). »Wirkhch
gesetzt wird aber der Beziehungsbegriff nicht durch eine einzelne oder einige
seiner Bedingungen, sondern durch die Zusammensetzung (Synthesis) aller. Er
ist daher die Folge der Synthesis der Bedingungen, und diese der Grund seiner
Setzung.» (S. 39—40.) Damit werden aber Grund und Folge identisch. Dies
ist nur in der zeitUchen Auffassung denkbar, wobei auch die Folge als zugleich
identisch mit und nach dem Grunde, somit davon hervorgebracht gedacht wird.
Dasselbe gilt, wie aus früher Gesagtem hervorgeht, auch wenn die Folge als
eine Bestimmung des Grundes angegeben wird. Als zuletzt einzig möglicher
Unterschied giebt D. Folgendes an. »In der Tat lässt sich der vollständige
Grund von seiner Folge nur noch dadurch unterscheiden, dass man ihn als
werdende Trennung oder Verbindung seiner Elemente, die Folge aber als die
gewordene ansieht». Da dieser Versuch zu unterscheiden dadurch hervorge-
bracht ist, dass D. fordert, die Folge soll im Grunde vöUig enthalten sein, da-
mit auch die Trennung der Elemente, die die Folge dem Grunde gegenüber
kennzeichnen sollte, so muss aber auch gefordert werden, dass nicht nur das
Werden, sondern auch die Gewordenheit im Grunde enthalten sein soll. Na-
türlich ist auch dieses Werden, das dem Gewordensein entgegengestellt wird,
nur zeitlich zu denken. In allen Fällen wird das Grundfolgeverhältnis als zeit-
lich gedacht. Dasselbe kann auch von Reallogikern, wie z. B. Trendelenburg,
gesagt werden, insofern er den Grund als hervorbringend, schaffend, denkt.
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