- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
346

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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346 A. Phalen,
letztere (die Hegeische Methode) dasselbe mit jener (der in der
absoluten DenknotAvendigkeit liegenden Form des Denkens), so
müsste das Sein nicht sich aufheben zum blossen Momente des
Werdens, sondern es müsste vielmehr sich in sich unterscheiden,
und somit 1) als das reine Sein, 2) aber als der in sich antithe-
tische Gegensatz des Seins und des Nichtseins oder als das Wer-
den, und 3) als die konkrete Einheit dieses Unterschiedes, als Da-
sein sich darstellen.»^ Der Unterschied von Hegel ist hier schwer
zu entdecken. Ulrigi nimmt ein reines Sein und ein reines Nichts
an, er nimmt ihre Verschiedenheit und ihre Identität an. Hiermit
ist ja der Hegeische Gedanke gegeben. Wenn dann abAveichend
von Hegel ihre Verschiedenheit Werden, ihre Einheit Dasein ge-
nannt wird, so spielt das ja keine Rolle. Hegel soll mit Unrecht
annehmen, dass das Sein Nichts ivird, und dass es damit im Nichts,
und beide im Werden verschwinden. Nach Hegel aber sind ja
die Momente in der Einheit sowohl aufgehoben als bewahrt. Ebenso
unverständlich sind die übrigen Unterschiede, die angegeben wer-
den. So soll z. B. Hegel nur ein »Sichinsichunterscheiden an-
nehmen, nicht ein »sich von dem Andern Unterscheiden». Doch
heisst es auch von dieser »Verschiedenheit», die bei Hegel fehlen
soll, dass sie »konkrete, sich selbst aufhebende und somit in die
Einigung der Verschiedenen übergehende Verschiedenheit»^ ist.
Dies ist ja aber eben Hegels Meinung. Es liegt hier dem Theisten
Ulrigi daran, das Absolute von dem Relativen, Gott von der Welt
zu unterscheiden und die Hegeische Immanenz zu vermeiden, in
Wirklichkeit erhält er aber dieselbe Immanenz, die zugleich Trans-
zendenz ist, und dieselbe Transzendenz, die Immanenz ist, wie
Hegel.
V. Die nur formalistische Auffassung des Subjekts-
begriffs bei Kant, Fichte und Schelling und
Hegels Kritik derselben.
Dieser in dem Subjektivismus und dem Erkenntnisproblem lie-
gende notwendige Wechsel der Redeutung der Regriffe Subjekt
und Objekt kann auch das Verhältnis, sowohl was Übereinstimmun-
gen wie Verschiedenheiten betrifft, zwischen Kant, Fichte, Schelling
und ’Hegel erklären, die von denselben Problemvoraussetzungen
1
S. 56.
’ S. 57.

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