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Das Erkenntriisproblem in Hegels Philosophie. 373
Denken Subjekt-Objekt ist. Soweit es in dem Fortgang Momente
aus der Vorstellung aufnehmen soll, ist es nicht eine Entwicklung
des Denkens, da das Denken selbsttätig sein soll. Das Denken
bleibt daher hier stets dieselbe leere Einheit. Soll die analytische
Entwicklung dagegen ein wirklicher Fortgang im Denken sein, so
wird sie eine Produktion des Inhalts des Denkens durch das Den-
ken selbst. Die analytische Entwicklung, gedacht als Entwicklung
des Denkens, ist also synthetisch. Sahlin sagt auch, dass das Den-
ken in seiner Eigenschaft als Denken synthetisch sein rauss.^ Der
Mangel bei der Analyse ist also der, dass sie für ihren Fortgang
etwas für das Denken Äusseres braucht und demnach nicht aus
sich konstruiert, d. h. dass sie nicht synthetisch ist. Der Mangel
bei dem synthetischen Denken dagegen ist, »dass mit dem Gedach-
ten keine neue Bestimmung verbunden werden kann, bevor sie
durch Analyse einer gegebenen niedrigeren Empfindung von der
Gebundenheit an die niedrigere Form, in welcher sie gegeben ist,
befreit und somit zur Form von Denkbarkeit gebracht worden ist.»^
Dies soll zwar der Mangel nur bei der menschlichen Synthese sein,
eine andere aber kann ich überhaupt nicht denken, sofern die gött-
liche Synthese nur in einem absoluten Selbstbewusstsein erfasst
werden kann, und sofern ein unvollkommenes Erfassen notwen-
digerweise für Sahlin Erfassen von etwas Unvollkommenem ist.
Solchenfalls ist aber der Mangel bei der Synthese eben der, dass
sie Analyse ist. Das synthetische Denken ist selbständig, führt
aber nicht zu etwas Neuem. Das analytische führt zu Neuem, ist
aber nicht selbständig. Da nun das Denken in seinem Fortgang
zu neuen Bestimmungen selbständig sein und in seiner Selbständig-
keit zu neuen Bestimmungen fortgehn muss, so muss das synthe-
tische Denken analytisch und das analytische synthetisch sein.
Sahlin zieht auch den Schluss, dass das menschliche Denken, das
in Wirklichkeit auf seinem Standpunkt mit dem Denken selbst zu-
sammenfallen muss, sowohl analytisch als synthetisch ist. Für ihn
soll dies allerdings nicht dasselbe bedeuten wie für Hegel, sondern
das Denken soll teilwei.se analytisch, teilweise synthetisch sein. In
Wirklichkeit aber ist, wie man sieht, auch für ihn die Analyse
selbst synthetisch und die Synthese selbst analytisch. Die Analyse
nmss als Denken synthetisch sein. Die Synthese ist als Fortgang
zu Neuem oder als überhaupt Differenz enthaltend, ohne welches
S. 27.
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