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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 375
Aus dem Gesagten wird auch Hegels Auffassung von der Iden-
tität und der Differenz und von ihrer Bedeutung im Urteil ver-
ständlich. Der Fortgang im Prozess könnte als Fortgang von Sub-
jekt zu Prädikat im Urteil bezeichnet werden. Der spätere Be-
griff im Prozess aber, das Objekt, war der vorhergehende, das Sub-
jekt, in seinem Unterschiede von sich. Das Prädikat war auf diese
Weise identisch und zwar absolut identisch mit dem Subjekt und
zugleich davon absolut verschieden. Das Urteil w^ar sowohl ein
Identifizieren als ein Unterscheiden. Hegel kam auch auf diese
Weise dazu, Identität, Zusammenfallen zwischen Begriffen anzu-
nehmen, wo die Identität etwas Objektives bedeutete. Wurde A
als dasselbe wie A bezeichnet, so war hier auf Grund des Gesag-
ten das, was als objektiv vorliegend angenommen wurde, nicht nur
A, sondern A und ein neues A. Solchenfalls aber muss in der
Identität von A und dem neuen A ein neuer objektiver Begriff
gegeben sein, der weder A noch das andere A, sondern ein Drittes
ist. Er kann nicht das andere A sein, denn er soll identisch mit
A und damit auch A sein. Er kann nicht A sein, denn er soll
identisch mit dem anderen A und damit auch das andere A sein.
In der Identität von A und A ist ein dritter Begriff gegeben, die
Identität ist ein objektives Verhältnis zwischen A und A. Auf die-
selbe Weise müssen wir ein objektives Identitäts Verhältnis zwischen
B und B und dann auch ein objektives Identitätsverhältnis in ab-
stracto, die reine Identität, erhalten, die in dem Wesen behandelt
wird. Auf gleiche Weise kann nun auch, wenn A und A als ver-
schieden angenommen werden, das, was objektiv vorliegt, nicht
nur A und A sein, was dasselbe wäre wie dass A vorläge. Soll
in dem anderen A eine Bestimmung gedacht sein, die nicht von A
ausgesagt werden kann, oder umgekehrt, so muss in dem Begriff
des Unterschiedes etwas objektiv Neues gegeben sein. Wie eine
abstrakte Identität, die eine andere Bedeutung als eben den iden-
tischen Begriff haben soll, so erhalten wir nun auch einen abstrak-
ten Unterschied. — Hegels Auffassung der Wirklichkeit als zu-
gleich widersprechend und widerspruchslos, des Widerspruchs als
zugleich objektiv und subjektiv, ergiebt sich so unmittelbar aus
den Problemvoraussetzungen, dass wir es hier nicht weiter nach-
zuweisen brauchen.
Ist die Entwicklung sowohl analytisch als synthetisch und zwar
als analytisch synthetisch und als synthetisch analytisch, so müssen
auch die Begriffe »an sich» und »gesetzt» eine verschiedene Be-
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