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392 A. Phal^n,
Auffassen von etwas als Zweck. Nun unterscheidet indessen na-
türlich Hegel auch hierzwischen, und jedenfalls sind hier verschie-
dene Sachen identifiziert. Das Willensziel und den Gegenstand
des Denkens zu identifizieren führt zu denselben Widersprüchen,
wie sie oben bezüglich der Wertphilosophie nachgewiesen worden
sind. Wird die Wirklichkeit mit dem, was sein soll, identifiziert,
so fällt der Begriff des Sollens und damit der des Willens fort.
Das Begreifen von etwas ist als solches nicht ein Wollen dessel-
ben, wenn es auch als eine Tätigkeit betrachtet werden kann, de-
ren Ziel solchenfalls das volle Begreifen des Gegenstandes ist. Für
Hegel ist das aber nun, wie gesagt, der Fall. Es liegt dann aber
in der Natur der Sache, dass man sagen kann, sowohl dass die
Vernünftigkeit der Wirklichkeit für ihn deren Begreiflichkeit und
nicht ihre Güte in sich schliesst, als auch dass sie für ihn deren
Güte und nicht deren Begreiflichkeit und beides in sich schliesst.
Diese subjektivistische Vereinigung von Wirklichkeit und Wil-
lensziel ist es, die es bewirkt, dass man zur vollständigen Begreif-
lichkeit und Rationalität der Wirklichkeit fordert, dass sie sich aus
einem" Prinzip vollständig soll deduzieren lassen. In dem Willen
ist die Vorstellung des Zieles Grund zu diesem selbst. Das Sub-
jektive ist hier Grund des Objektiven. Soll nun dasselbe Ver-
hältnis im Denken herrschen, so muss das Denken Grund seines
Gegenstandes sein. Dies bedeutet dann nicht nur, dass das Den-
ken des Gegenstandes, dass das Denken mit seinem Inhalt Grund
dieses letzteren ist, sondern das Denken als solches muss Grund
des Inhalts werden. Da nun das Denken seinem Begriff* nach
Denken von etwas ist, so muss doch in dem Denken als Grund
der Inhalt gegeben sein, und da der Grund zugleich das reine
Denken sein soll, so ist das Denken als Grund des Inhaltes eins
mit diesem. In dem reinen Denken selbst muss der Inhalt ge-
dacht sein, und dass er eine Folge des Denkens ist, bedeutet dem-
nach ein Hervorgehn daraus. Da dieses Hervorgehn nun auch
das Denken selbst ist, so ist dieses ein Hervorbringen seines Ge-
genstandes. Etwas begreifen bedeutet demnach es hervorbringen.
Dies aber war dem Obigen gemäss dasselbe wie es als Ziel und
als hervorgebracht denken. Etwas begreifen heisst somit es als
von dem Denken hervorgebracht, es als in dem Denken gegeben,
als eins mit dem Denken selbst nachweisen, es aus dem Denken
herleiten. Dies ist dann die sog. apriorisch konstruktive Methode,
die aus einem besonderen Begriff andere herleiten will.
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