Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
408 A. Phalen,
ursprünglich nur materielle Gegenstände und Vorgänge bezeich-
nen, durch Übertragung aber eine andere Bedeutung erhalten hät-
ten. Hier ist nichts, was hindert, dass die Wörter eine andere
Bedeutung erhalten können. Beim Ausdrücken Gottes besteht
nicht nur das Hindernis, dass Wörter, die ursprünglich etwas An-
deres bedeutet haben, angewendet werden müssen, sondern Gott
kann nicht ausgedrückt werden, weil er unausdrückbar ist, weil
der Ausdruck überhaupt der Reflexion angehört. In solchem Fall
sind ja die Aussprüche über Gott sinnloser Schall. Ihnen kann
nicht der Zweck zugeschrieben werden, einen spekulativen Gedan-
ken hervorzurufen, denn dieser Ausspruch über den Zweck ist ja
selbst Reflexionsausdruck. Darin, dass Gott auch auf dem schhess-
lichen Standpunkt etwas Unausdrückbares und Unreflektierbares
bleibt, liegt zwar dieselbe Mystik, hier soll doch aber die Re-
flexion auch berechtigt sein, zugleich damit, dass sie es nicht ist.
Die Reflexion ist in dem spekulativen Denken sowohl aufgehoben
als bewahrt. Hier in der Abhandlung über den Geist des Chri-
stentums heisst es zwar, wie wir gesehen haben, dass die Reflexion
mit der Liebe vereint sein soll, die Einheit scheint aber doch
schliesslich nur so gedacht zu sein, dass die Reflexion bloss auf-
gehoben wird, und die Einheit, Gott, ist das Geheimnisvolle, My-
stische. Man kann daher wohl mit Dilthey Hegels Auffassung hier
als mystischen Pantheismus^ bezeichnen, wenn man auch mit
Haym sagen muss, dass diese Mystik eng verbunden war mit ratio-
nalistischen Elementen^. Die eigentümliche Verbindung hiervon,
die in dem schliesslichen System vorliegt, hat sich noch nicht
fixiert. Dort glaubt, wie gesagt, Hegel in dem spekulativen Denken
die Reflexion bewahrt zu haben, gleichzeitig damit, dass er sich
über sie erhoben hat. Hier dagegen scheint es, als wenn er meinte,
dass die Reflexion in dem reinen Leben, in Gott, nur verneint
sei, obwohl er zugleich nicht die Forderung der Begreiflichkeit
aufgeben kann. Es scheint, als wenn hier seiner Meinung nach
die Begreiflichkeit durch die Verbindung verschwände und die My-
stik damit rein wäre, wenn er auch daneben die Forderung der
Begreiflichkeit nicht aufgeben kann. In keinem dei* beiden Fälle
ist es ihm natürlich wirklich gelungen, die Begreiflichkeit und die
Unbegreiflichkeit zu verbinden, der Unterschied ist aber der, dass
er hier sie so verbinden will, dass die Reflexion verschwindet, im
» Die Jugendgeschichte Hegels, S. 47 f., 152 fi
^ Hegel und seine Zeit, S. 50 und 52.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>