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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 443
wird zwischen dem Intuitiven, Spekulativen usw. beim Menschen
und bei dem Göttlichen, dem mangelhaft Intuitiven, Spekulati-
ven usw. und dem Vollkommenen unterschieden. In Wirklich-
keit aber besteht der Mangel nur eben in dem diskursiven, ana-
lytischen usw. Charakter, Aveshalb das Intuitive beim Menschen
selbst als intuitiv vollkommen ist, während andererseits das In-
tuitive selbst, gedacht in seiner Reinheit und Vollkommenheit,
doch an sich diskursiv und mangelhaft ist. Hier ist dieselbe Dia-
lektik wie bei Hegel, und diese ist bereits mit der Unterschei-
dung zwischen einem göttlichen und einem menschlichen Denken
gegeben. Schon oben ist gezeigt worden, dass, wenn es ein sub-
jekt-objektives Denken giebt, jedes Denken ein solches sein muss.
Das menschliche Denken ist dann selbst götthch. Umgekehrt sind
in der Subjekt-Objektivität doch Subjekt und Objekt verschieden
und das göttliche Denken damit selbst menschlich. Damit, dass
Trendelenburg ein göttliches Denken annimmt, das seinen Inhalt
erschafft und damit Subjekt-Objektivität ist, hat er sich also auf
den Hegeischen Standpunkt gestellt.
Die dialektische Methode ist, sagt Trendelenburg weiter, die
Kunst, nachdem man aus dem Konkreten das Abstrakte gewonnen
hat, dieses wieder durch die vorher abstrahierten Bestimmungen
zu ergänzen, und dies ist nur eine Entwicklung in der subjektiven
Erkenntnis. »Sie ist nichts anderes als die Kunst, wodurch die
ursprüngliche Abstraktion zurückgetan wird. Die ersten Vorstel-
lungen treten gleich, weil sie aus der Abstraktion hervorgegangen
sind, als blosse Teile eines höhern Begriffes auf, und das Verdienst
der Dialektik würde in der umsichtigen, allseitigen Betrachtung
dieser Teile und der dadurch gesteigerten Gewässheit ihres not-
wendigen Zusammengehörens bestehen. Was indessen in diesem
Vorgange geschieht, ist nur eine Geschichte der subjektiven Er-
kenntnis — keine Entwickelung der Sache selbst aus ihren Ele-
menten.» Doch ist es nach Trendelenburg das Abstrakte selbst,
das, weil es Spuren von dem, wovon es losgerissen ist, tragen
muss, nach Wiedervereinigung mit diesem strebt, »Was nun in
der Abstraktion isoliert ist, muss aus diesem erzwungenen Zu-
stande zurückstreben; es muss, da es als Teil von einem Ganzen
abgerissen ist, die Spuren an sich tragen, dass es nur Teil ist,
d. h. es muss eine Ergänzung fordern. Wenn diese eintritt, so wird
ein Begriff entstehen, der den frühern in sich trägt. Der entstan-
dene Begriff, sofern er nur Einen Schritt der Abstraktion zurück-
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