- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
446

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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446 ’
A. Phalen,
Aviesen, der nämlich, dass er die Negation verselbständigt hat. Zwar
kann man ja, da dies nun falsch ist, und ferner wenn es einen
vernünftigen Begriff des allgemeinen Seins giebt, im allgemeinen
sagen, dass der Schluss vom Sein auf das Nichts konsequenter-
weise an dem angegebenen Fehler leidet. Auf Hegels Standpunkt
aber, auf dem Sein und Nichts identifiziert werden, liegt dieser
Fehler nicht vor, und Trendelenburg meinte doch, dass Hegel sich
in direkten Widerspruch zu den Regeln des Schliessens in der
zweiten Figur gesetzt hätte. Dies hat er nicht getan, wenn es sich
auch so verhalten sollte, dass der Schluss doch konsequenterweise
ein Verstoss hiergegen wird. Geijer weist nach, dass es nicht zwei
Begriffe, das reine Sein und das reine Nichts, geben kann, oder
genauer, dass das reine Nichts eine Fiktion ist. Trendelenburg
lässt in diesem Einwände Hegels Annahme der Begriffe Sein und
Nichts gelten, opponiert aber dagegen, dass von einem gemein-
samen Prädikat auf ihre Identität geschlossen wird. Solchenfalls
erscheint indessen gegenüber Trendelenburg Monrads Antwort
befugt. Wir haben uns, wie ersichtlich, an Geijers Auffassung an-
geschlossen, dass die Negation nicht von dem Negierten losgerissen
und als Negation, die nicht Negation von Etwas ist, gefasst wer-
den kann, wenn wir auch Negation nicht als Ausschliessung gefasst
haben, dagegen aber scheint uns die Hegeische Auffassung mit der
Annahme des einfachen Seins als eines abstrakten Begriffs, des
Genus summum, gegeben zu sein. Die Unmöglichkeit, das Sein
als die abstrakteste Bestimmung bei Allem aufzufassen, wie über-
haupt ein Genus summum anzunehmen, ist oben nachgewieseh
worden. Wird nun ein solches angenommen, so ist damit auch
das Nichts als ein selbständiger Begriff gefasst. Etwas Einfaches,
etwas, das wirklich einfach w^äre, kann nie als Nichts bezeichnet
werden, denn solchenfalls könnte die Negation nicht ein Urteil be-
treffen, hl dem Begriff des reinen Seins ist auch nicht etwas Ein-
faches gedacht, sondern es ist darin das Sein als das Abstrakteste
von allem gedacht. Wird das reine Sein als Nichts bezeichnet, so
bedeutet das, dass das Sein kein reines Abstraktum, nicht das Ab-
strakteste von allem, Genus summum oder überhaupt ein abstrak-
ter Begriff ist. Hält man nun indessen wie Hegel zugleich daran
fest, dass das Sein der absolut einfache Begriff ist, so ist die Ne-
gation nicht Negation eines Urteils, sondern des Begriffs des rei-
nen Seins. Damit ist der Begriff Nichtsein gegeben. — Was Tren-
delenburgs Einwand betrifft, so erachten wir, wie erwähnt, Mon-

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