- Project Runeberg -  Fataburen / 1927 /
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(1906)
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STOCKHOLMS SNICKAREÄMBETES MÄSTERSTYCKERITNINGAR. 95

periode an vertreten, die friiher wegen ihrer hochstehenden Arbeiten
be-riihmt und geschätzt waren.

In diesen Zeichnungen hat man jetzt ein sehr wertvolles Instrument,
um den Zeitpunkt zu bestimmen, wo die neuen Modeformen in die
schwe-dische Hauptstadt eingefuhrt worden sind. Man findet auf diese Weise
sowohl die ersten Vorläufer als den vollständigen Durchbruch des
gustavia-nischen Stiles, des Empires und der Imitatiol.sstile des neunzehnten
Jahr-hunderts. Es war alte Tradition, dass dem werdenden Meister die Aufgabe
gestellt wurde, einen grossen Schrank mit drei Pilastern an der Fassade
anzufertigen, und ausserdem gewöhnlich auch eiueii Brettspieltisch. Diese
Schränke zeigen während der ganzen Rokokozeit deutliche Spuren des
Barocks, der Stil der Zeit ist hingegen nur oberflächlich angedeutet. Ein
solches Gebundensein an die Tradition gibt daher der Serie der
Meister-proben einen bestimmten Charakter von Stilverspätung, und zwar so länge
wie die alten Schränke die Regel blieben, nämlich bis in die achtziger
Jahre des achtzehnten Jahrhunderts. Die Ausnahmen von rein
durchge-bildeten gustavianischen Möbeln, die in den siebziger Jahren des achtzehnten
Jahrhunderts mit der konservativen Tradition brachen, laesen dieses
Zu-riickbleiben um so stärker hervortreten; sie stammen aber auch meistens
von im Auslande ausgebildeten Gesellen, die später Hoftischler wurden,
Georg Haupts . Meisterstiick aus dem Jahre 1770 ist das beste Beispiel fur
diese Neuheiten iu der Serie der Meisterstiicke, die mit der TraUition
brachen. Nach dem Jahre 1780 wirl auch die Wahl der Meisterstuckmöbel
bedeutend freier. und die abwechslungsreichere Zeichnung^serie spiegelt jetzt
den Möbelbestand und Geschmack der Zeit besser als friiher wieder. Um die
Jahrhundertwende zeigt sich bei Schreibsekretären und allén möglichen
anderen Möbeln anstått des Festhaltens an der alten Tradition eine
aus-geprägte Sucht nach Originalität. Aber noch einmal wird die Meisterprobe
in die Formen einer alleinherrschenden Tradition gepresst, da von 1820 an,
eine länge Zeit hindurch, ein Sekretär, das Modemöbel der Empirezeit, als
Meisterprobe angefertigt wurde.

Die Veröffentlichung dieser Dokumente, die einzig in ihrer Art sind,
ist jetzt eine Angelegenheit von grösster Wichtigkeit, denn durch dieselbe
känn diese neue Entdeckung erst vollstandig von der Fachwissenschaft
aus-genutzt werden.

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