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»VASST EMOT». 43
schaft gewöhnlich auch als die wcsontliche hervorgehoben wi rol; damit der
angewandte stählerne Gegeiistand reellt wirken känn, muss seine Spitze
öder Schrieide nach aussen gewandt sein. Die Kenntnis der Metall e
gehört jedoch einer späten Periode der Entwicklungsgeschichte des
Men-schen an. Vorher haben primitivere Schutzmittel den Dienst versehen
miissen. Zu den urspriinglichstcn Stichwaffen diirfte der Dorn zu rechnen
sein. Der Dorn hat vorzeitcn auch die Nadel ersetzen miissen. Naeh
Taeitus pflegten die alten Germanen ihre Kleider mangels Nadeln mit.
Dörnern ziisammenzustecken. Die lateinische Artbezeichnung fur einige
Stachcl- öder Dorngewächse »Spinosa» bedeutet auch etwas, was stachlig
und spitzig scharf ist.
Von den Botanikern wird der Weissdorn öder Hagedorn, Crataegvs
oxyacantha, schwedisch hagtorn, als das eigentliche Dorngewächs
ange-sehen. Das Wort hagtorn, das sich sowohl ini Altschwedischen wie i m
Isländischeri findet, bedeutet eigcntlich Heckendorn. d. h. Dornstraueh,
der als Hecke öder Einfriedigung dient. Schön friih hat man deri
Hagedorn wegen seiner Dlchte und Widcrstandsfähigkeit zur Einhegung und
Umzäunung benutzt. Nach Carl von Linné pflegten in Schonen die Hecken
dadurch gebildet zu werden, dass man in den Boden Weidenstangen
einschlug, aus denen dann kleine Zweige nach oben ausschlugen, und
zwischen denen Heckenrosen-, Brombeer- öder Schlehensträucher sowie
Bocksdorn gcpflanzt wurden. Fast ganz dasselbe Verfahren also, das
Cajus Julius Caesar in seiriern Bericht liber den galllschen Kr i eg und
während desselben errichtete Schutzhecken erwähnt.
Der Dorn ist seit alters lieilig gehalten vvorden. Einen Weissdornbaum
niederzuhauen war Sunde. Noch zu Begirin des 19. Jahrhunderts wurden
die auf alten Hunengräbern in Schonen befindlichen Hagedornheckcn als
so heilig betrachtet, dass niemand es wagte, eine solche zu beseitigen. Wer
es tat, wurde von Krankheit befallen. Auf der Insel Öland soll es
vorzeitcn einen Hiigel gegeben haben, auf dem der Tradition nach Opfer
stattgefunden haben, und auf dessen Gipfel ein Zauberdornstrauch
gestanden haben soll. Fruhcr sind auch am St. Johannisabend Opfer bei
Dorn-sträuchen dargebracht worden.
Gräber sind vielmals mit Dornsträuchern eingehegt worden, teils, wie
in Siidafrika, zum Schutz gegen wi Ide Tiere, teils aber auch um das Grab
gegen Gespenster zu schiitzen. Gespenster, Hexen und Teufel scheuen
den Dornstraueh und fliehen vor ihm; in Hauser, die auf diese Weise
geschiitzt sind, können sie nicht hineinkommen. Auch gegen Vampyre
sind spitze Crataegusdorne angewandt worden. Schön bei deri Juden des
Alten Testamen is war der Dorn ein allgemein gebräuchliches
Prophylak-tikum, und in dem alten Rom wurden Hagedornzweige gegen »noxae» und
die gespensterhafteii »striges» verwendet. Auch andere Stachelpflanzen
sind hierbei zur Anwendung gekommen. Auch bei Kulthandlungen
inehrorer Völker hat der Dorn eine Hölle gespielt. Mannigfache Sägen
haben sich um den Dorn und den Dornstraueh herum gebildet. Einer
småländischen Såge gemäss hatten die Bäume, als sie einst einen König
wählen wollten, dazu den Dornstraueh ausersehen als denjenigen, der sie
am besten gegen die Menschcn wiirde verteidigen können. An die prophy-
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