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idealen Wesen , das selbft nur die Persönlichkeit eines
reinen und heiligen Willens seyn kann .
Siehtman auf den eigentlichen Kern der rationalistischen
Gesinnung , wie diese fich im Christenthume darstellt, so ift
er in dem Sate enthalten , daß Chriftus nur ein Mensch
war, - freilich ein weiser , edler, vortrefflicher Mensch , der
durch Lehre und Beispiel vielfach erhebend gewirkt hat und
noch wirkt. Alles, was ein Mensch dem Menschen seyn kann
(und es ist dieses unendlich viel), will man in ihm dankbar
verehren , aber keinen göttlichen Erlóser, mit dessen
Hülfe das geistig -böse Princip im Menschen nur bes
siegt werden könne. Es hängt dieß mit dem rationalisti:
schen Gottheitsbegriffe zusammen , der großentheils schon aus
der ersten mechanisch - mathematischen Epoche der modernen
Wissenschaft stammt. Diese seşte Gott außer der Welt als
die erste bewegende Ursache, wodurch in der.unendlichen Reihe
der untergeordneten , dadurch geregelten Ursachen und Wir:
kungen für einen gottlichen Einfluß weiter kein Raum war.
Es ist der abstracte Deismuß auch in der Philosophie
dieser Epoche, in der noch heute fo Viele das höchste Ergeb
niß der Wissenschaft fehen wollen . In der folgenden dy:
namisch -physiologischen Epoche schlug freilich dieser ganze
åußerliche Gottesbegriff in seinen Gegensaß um , námlich
in den Pantheismus , der. Gott zu einer Alles aus fich
innerlich erzeugenden , alles durchdringenden Weltkraftmachte,
aber init der Lehre von der Immanenz Gottes in der Welt
auch Gott und Welt vermengte. Den religiosen Rationa:
lismus und Indifferentiśmus hat diese Lehre doch viel schárs
fer als die vorhergehende ausgebildet. Das Handbuch aller
rationalistischen Theologie und Schriftauslegung bleiben noch
immer die Werke Spinoza’s . Aber mit allen seinen Conse
quenzen konnten sich doch nicht die gemäßigten Rationalisten
befreunden ; auch find fie immer Gegner des Pantheismus
geblieben . In der That war doch dieser ein großer Forts
schritt. Denn der Pantheismus kann nicht aus der Philo :
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