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ber Betrachtung des moralischen Gefeßes. Wir fanden ,
daß diefe, selbstals Forderung, undenkbar ist, ohne die Vor :
aussetung sowohl der Wirklichkeit als der Wirksamkeit des
moralischen Ideales. Es möchte sich mit der höch :
ften theoretischen Forderung der Vernunft nicht anders
verhalten , nåmlich daß die Antwort hier nicht minder auf
der anerkannten Wirklichkeit und Wirksamkeit der gott
lichen Weisheit beruht, als die Antwort der höchsten
Frage der praktischen auf der anerkannten Wirksamkeit der
göttlichen Liebe. - Die Einsicht in jene, die Erfah
renheit von dieser machen die einzig wahrhafte Erkenntniß
aus , wie beide die zugleich theoretische und praktische
Natur des Erkenntnißvermogens bezeichnen , weßwegen die
Fortschritte auf der einen Seite die auf der anderen bedins
gen , und die Aufgabe der Philosophie nicht minder ein
Problem als ein Theorem ist. Denn wahrhaft lernt
man nur das Gute kennen, indem man bemüht ist, es
auszuüben , wie der Böse in der Bemühung, es zu ů bers
winden. Die Erkenntniß der Natur beider, ihrer Herkunft
und ihres Verhältnisses zu einander, ist eine Erkenntniß ,
die man nicht erwirbt, ohne zu leben . Darum können auch
gerade die höchsten Fragen nur theoretisch erledigt werden .
Was ich in dieser Hinsicht hier åußern möchte , wird
mehr Andeutung als Beweis seyn , um so mehr, als
Beweise nur da in der Ordnung sind, wo Eins aus dem
Andern sich herleifen låßt, wir aber mit der Freiheit an
ein Princip gelangt sind , das selbst sein eigenes Andes
res und nur aus fich selbst erklärbar ist, weßhalb man
auch nimmer zum Principe der Persönlichkeit kommt
,
wenn man nicht mit ihm anfångt
.
Wir sagen also , daß Gott selbst die höchste Perfón :
lichkeit * ) fen , aber darum auc), als solche, nicht ohne einen
* ) Der unpersönliche. Gott wäre nicht nur über, sondern ges
gen die Vernunft. Denn auch das versuchte Vernunftsystem
des Pantheismus finkt in das un beftimmte Geyn , welches
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