Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Durch Karelien
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
•
•
I
seufzt! Zwei Drittel des Gebietes sind Wald, der Rest
ist Sumpf, Moor, Seen, Wiesen und etwas Ackerland.
Der Boden ist gut genug. Allmählich hat die Land-
schaft ihren Charakter geändert, je mehr wir nach
Süden kommen, ist sie ebener geworden, hat sich aus
Nadelwald und Heide in Laubwald und Wiese ver-
wandelt. Wir haben das erste Zeichen von fester Be-
siedelung gesehn: Heu zum Trocknen auf Stangen
gehängt, wie in Norwegen, der Schweiz und Tirol; und
etwas nördlich von Petrosawodsk sind Aecker mit
Hafer und Kartoffeln. Die Kartoffeln sind jetzt noch
nicht ausgemacht; aber der Hafer ist geerntet — mit
Sicheln und in kleine Garben gebunden, die zum
Trocknen in Gestellen hängen. Er ist gut und fleischig
im Kern, aber die Ausbeute auf das Areal ist allzu
klein. Wir sind mitten im September, und das Wetter
ist schon; klare Luft und Sonnenschein; der Frost
meldet sich erst in 4 6 W^ochen. Die Einwohner in
Petrosawodsk arbeiten emsig in ihren Gärten, nehmen
Kartoffeln und Rüben aus und mieten Kohl ein; die
Gemüse sind überraschend gross und gut, sie könnten
auf Amager geerntet sein. Aber die Humusschicht ist
hier audi meterdick und tiefschwarz und das Klima
dem Ackerbau günstig. Der Winter kann lang und
hart sein; aber die hellen Nächte beschleunigen die
Entwicklung der Pflanzen, machen den Sommer sozu-
sagen zu einem einzigen Tag des Wachstums, und die
beiden Binnenseen Onega und Ladoga, die als Land-
seen förmlichen Ozeanen gleichen, nehmen mit ihrem
regulierenden Einfluss dem Festlandsklima seinen
schlimmsten Stachel.
Zwei Drittel von Karelien sind mit Wald bedeckt —
und was für Wald! Der Weltkrieg räumte gehörig auf
in den Wäldern Europas und Amerikas, aber Kareliens
Wälder blieben unberührt; sie geben heute die beste
Ware auf dem Holzmarkt, denn auf einen „Stander"
gehen nur 11 Stämme karelisches Holz, dagegen 16
64
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>