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der Heilige, aber es brannte kein Licht vor ihm; unter
dem Heiligenbild stand dieLangbank mit einem schwe
ren Bohlentisch davor.
Hier wurden wir hingesetzt, und die Hausmutter,
eine stattliche rotbackige Frau, die aussah,als ware sie
halbhundert Jahr, aber nahe an die siebzig war, deckte
für uns auf: Eier, Butter, Weizenkuchen und ofen-
gebackene Milch. Auf den Tisch war ein ganz neues,
ungebleichtes Damasttuch gebreitet, das kurzlich von
Petersburg gekommen war. Es wurde zum erstenmal
aufgelegt, und die Hausmutter liebkoste es mit den
Augen, als sie es glattstrich. In den folgenden Tagen
cah ich dieselbe Ware überall: in den Speisehäusern
in Petrosawodsk, auf dem Onegadampfer als Windel
um ein kleines Kind, als Matratzenpolster der Hotel-
betten. Die russische Textilindustrie war dabei, wieder
in Gang zu kommen und hatte einen ersten Waren-
posten hinaus übers Land geschleudert.
Als der Hausbauer hörte, ich sei von Dänemark,
trat er aus seiner Zurückhaltung gegen die „fremden
Stadtherren" und lebte auf. „Langt nur tücntig zu,
sagte er, „damit wir Bauern hier droben audi den Ein-
druck haben, dass wir Nahrung zu erzeugen verstehen.
So tüchtig wie Ihr in Dänemark sind wir ja nicht be-
sonders nicht darin, Korn in Branntwein umzuwan-
delnT Der letzte Zusatz klang nach Ironie, aber sonst
war seine Bewunderung aufrichtig genug.
Ich wunderte mich darüber, dass man hier oben
etwas von Danemark wusste.
„O ja, davon hat man ja gehört und gelesen! Die
neue Regierung will ja haben, dass wir uns nach däni-
schem Muster einrichten sollen, und das wäre viel-
leicht nicht das Schlimmste, was wir tun könnten. Bei
Euch läuft ja die Milch gleich aus den Grashalmen
hinein in die Milcheimer."
„So leicht kommen wir nun nicht gerade zu dem
Unsrigen," antworte ich lachend.
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