Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Auf dem Geleise - Im Bezirk der Erdölquellen
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— 49 —
Decke aus, entfaltet sie und deckt sich damit zu. Dann
blinzelt er ein paarmal mit den schweren Augenlidern
zu mir hinüber, schließt die Augen und schläft sofort wie
ein Stein.
Meine Gedanken ziehen aber die weiten Wege des
Lebens vorwärts und zurück, auf und ab. Mir begegnen
Menschen, die ich kenne und liebe, und die jetzt so fern
sind, und die mich kaum erkennen würden, wenn sie mich
plötzlich sähen, so wie ich jetzt aussehe. Ich betrachte den
schlafenden Offizier mir gegenüber, und ich fühle mich
mit einem Male selbst unendlich müde... Wir halten
bei einer Station. Ich lese mechanisch: Krosno, und er-
innere mich plötzlich daran, daß ich diesen Namen schon ge-
hört habe,unddaß ich vielleicht auf24Stundendem Gleis
und was darauf rollt, untreu werden kann. Ohne weiter
zu denken greife ich nach meinem Gepäck und überlasse
den Zug und meinen Gefährten ihrem ungewissen
Schicksal.
Krosno, Ende Oktober.
I m B e z i r k d e r E r d ö l q u e l l e n
?)ie Stadt liegt etwa zwei Kilometer vom Bahnhof
entfernt. An der rechten Seite der Stationsstraße zieht
sich eine Reihe meist leerer Hauser hin. Links ist der
Marktplatz; darauf stehen Zelte, gruppenweise und ein-
zeln. Feldküchen und Feldbäckereien arbeiten im roten
Schein des Herdfeuers. Dazwischen bewegen sich die
Soldaten in ihren silbergrauen, etwas verwitterten
Mein Kriegstagebuch 4
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