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— io5
wütet, ein Schmerz, so bodenlos, daß er keinen Namen
mehr trägt. So steht das vergessene, auf die Erde nieder-
gekommene Höllenpferd, kraftlos hängend, vom Schmerz
so über allen Begriff hinaus vergeistigt da, daß nur
die dürren Knochen unter der braunversengten Haut
und ein gläserner Eisschimmer in den leeren Augen-
höhlen übriggeblieben sind: ein Sinnbild, ein Wahr-
zeichen vor der Stadt, das es eigentlich unnötig macht,
in die Stadt selbst hineinzugehen. Trotzdem tue ich es.
Unsere Truppen sind in der Frühe in die Stadt
eingedrungen. Neue Truppen rücken noch immer nach
mit Train und Troß. In den Straßen ziehen Patrouillen
auf undab. Überall stehen Posten. In den eingeäscherten
Häusern raucht und glimmt es noch. In der Straße,
die zum Stadtplatz führt, sind rechts eine Reihe ver-
kohlter Ruinen. Links stehen die Türen und Tore eines
Hauses sperrangelweit offen. Im Garten und im Hof
liegen Teile der Einrichtung bunt durcheinander gestreut.
Wir treten, etwas feierlich gestimmt, in das Haus ein.
Es ist das Haus des ersten Advokaten in Homonna.
Jedes Zimmer, jeder Schrank, jede Schublade ist durch-
wühlt und der Inhalt wild über die Diele hingestreut.
Stühle, Tische, alle die feinen Möbel scheinen betrunken
gewesen zu sein, derbe Tänze getanzt und ihre Ein-
geweide ausgespien zu haben. In allen anderen Häusern
sieht es ähnlich aus; nur daß die ärmeren und armen
Wohnungen ihre Armut ganz erbarmungslos nach
außen gekehrt haben. Von den den Platz umrahmenden
Häusern sind viele reihenweise niedergebrannt. Un-
gefähr fünfundzwanzig sind in Homonna den Mord-
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