Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Zigeunermusik
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— 124 —
haben — es nicht wieder lassen, diesen Trunk des
Heimwehs bis zur Neige auszukosten: O, Heimatstadt,
du Mutter, du Freundin, du Einzige! ... Sage mir,
Schicksal, unter welchem Stern ich geboren wurde!?
... Schwarz und der Zukunft kundig erscheint ihnen
die Zigeunerin des aufrührerischen Näköczi, Fürsten von
Siebenbürgen; Raköczis Zigeunerin bläst die lange,
metallklingende Tarogatö. In der Raköczi-Burg
hallen Fanfaren der altungarischen Feldtrompete
wider: Der Zigeuner hat die Geige mit der Viola
vertauscht und ahmt auf der tiefen gedämpften
c-Saite die Tarogatö nach: Krieg und Tod, Sieg und
Ruhm sind Mannestat und Heldenlohn! Die Kuruczen
stürmen und sterben im Trommelwirbel und Kugel-
gestöber, singen von Krieg und Liebe, dichten Ungarns
wilde, schwermütige Manneslieder, die, getragen von
der Tarogatö, über ein Bergtal, ja, über drei Jahr-
hunderte hinübertönen... Ein anderes Kuruczenlied!
Unter der Sordine singt die ^-Saite der Viola, hell
und wonnetrunken, wie der alte mit einem ewigen Leben
beseelte Tokaierwein. Nein, sie singt, wie ein goldener,
perlenbegnadeter Kolibri, der, mit Nachtigallenstimme,
liebesbetört, ein Wunder vollbringt... So singen
die Saiten in der Hand des schwarzen Zigeuners in
das Ohr der drei Ulanen, daß sie an alles sich erinnern
und alles vergessen — ausgenommen, daß sie Männer
sind...
Einer von ihnen erhebt sich so plötzlich, daß der
Zigeuner einen Schritt zurücktritt: „Die Wacht am
Rhein!" ruft er ihm zu. Die zwei Kameraden erheben
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