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161

(1915) [MARC] Author: Aage Madelung - Tema: War
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— 161 —
bloßen Fußboden, und weil wenig Stroh da ist, fühlt
man, besonders in der ersten Zeit, daß der Fußboden hart
ist. Er ist auch eisig kalt, denn die Ruthenenhütten sind
Pfahlbauten, jedenfalls wenn sie wie hier auf Berg-
Hängen stehen, damit sich Regengüsse und Schneewässer
nicht vor ihnen stauen. Die Kanalisation ist somit
erspart. Wir haben es den Ruthenen bei den Baracken–
bauten nachgemacht, weil man viel schneller und leichter
baut, wenn man nicht zuerst den Grund ausheben und
die Baracke an der Höhenseite mit einem Graben vor
dem Wasser schützen muß. Wo es anders gemacht
wurde, war die Arbeit die dreifache. Aber, wie gesagt,
bei zwanzig Grad Frost oder mehr ist es hundekalt,
auf dem Fußboden zu liegen. Ich empfinde die Kälte
mehr am Tage, weil ich mich nicht ausziehe, wie die
Kameraden es mehr oder weniger tun. Ich schlafe,
wie ich bin, im Fußsack und Pelz, und wenn ich des
Morgens aufwache, fühle ich mich eigentlich voll-
kommen glücklich. Wozu soll ich mich ausziehen? Ich
habe weder Wäsche noch Kleider zum Wechseln hierher
mitgenommen, habe nur das, was ich auf dem Leibe
trage. Ich wasche Gesicht und Hände und meide sonst
peinlich jede Flüssigkeit, die rohes oder kaltes Wasser
heißt. Ich habe in diesen Gegenden kein Vertrauen
zu ungekochtem Wasser und empfehle jedem, ebenso
mißtrauisch zu sein... Also, wozu sollte ich mich
ausziehen?
Was mich in der Nacht gebissen hat, sind nur Wanzen.
Ich konstatiere beim Erwachen, halb unbewußt, daß
ich kein Jucken spüre, das von Läusen inspiriert sein
Mein Kriegstagebuch I I

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Project Runeberg, Sun Dec 10 13:22:38 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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