- Project Runeberg -  Die Kultur Schwedens in vorchristlicher Zeit /
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(1885) [MARC] Author: Oscar Montelius Translator: Carl Appel
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Das Bronzezeitalter (Von der Mitte des zweiten Jahrtausends bis zum fünften Jahrhundert vor Christi Geburt.) - Kleidung

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zusammengenäht wurden. Man schnitt nämlich mit dem Messer
feine Riemen oder Fäden aus Leder zurecht, bohrte mit dem
Pfriemen Löcher, und mit der Zange wurde dann der Faden
durch das Loch gezogen. Diese Instrumente sind viel
zahlreicher als die Nähnadeln, jedenfals deshalb, weil Kleider aus
Fellen in der Bronzeperiode wohl viel allgemeiner im Gebrauch
waren, als solche aus Wolle. Scheren waren in der Bronzezeit
unbekannt, kommen aber im Eisenzeitalter in Gebrauch.

Ueber die Kleider selbst haben die Entdeckungen der letzten
Jahre ganz unerwartete Aufschlüsse gegeben. Bei der
Untersuchung eines Grabhügels bei Dömmestorp im südlichsten
Halland wurde 1869 in einer Steinkiste ein 1,50 m langes und
60 cm breites Stück Wollenstoff getroffen, eine Art Shawl, der
über die in der Kiste niedergelegten verbrannten Knochen
ausgebreitet war. Der ganze Shawl konnte nicht abgenommen
werden, aber der grösste Teil wurde gerettet und wird jetzt im
Nationalmuseum zu Stockholm bewahrt. Das Gewebe ist ganz
einfach (Fig 66). Die Farbe ist jetzt braun, aber an beiden
Schmalseiten zeigte sich ein 9,5 cm breiter, hellgelber Streifen.

Noch überraschender sind einige in Dänemark gemachte
Funde. Im Jahre 1861 fand man im sogen. „Treenhöi“, einem
Grabhügel bei Havdrup im Ribe Amt, einen Sarg, der aus einem
gespaltenen und ausgehöhlten Eichenstamme bestand; in diesem
Sarge, der glücklicherweise von sachverständigen Leuten
untersucht wurde, war ein Krieger in voller Gewandung und Rüstung
beigesetzt worden (Fig. 67). Die noch vollständig erhaltene
Kleidung, aus Wollenstoff, besteht aus einer hohen Mütze, einem
weiten rundgeschnittenen Mantel, einer Art Rock, der von der
Hüfte herabhing, und ein paar kleinen Wollstücken, die
wahrscheinlich die Beine umhüllten; an den Füssen zeigten sich ein
paar unbedeutende Lederreste, die möglicherweise einstmals
Schuhe gewesen sind. Die schirmlose Mütze besteht aus dicker,

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