- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2 R. R EITZEN STEIN

es hier, »mitten auf dem Markte der Stadt», also mitten in der
Welt, wo der Erlöser gern gedacht wird1, »einen Mann von hohem
Wuchs und schönem Aussehen, dessen Antlitz wie die Sonne
leuchtete und seine Kleider wie der Schnee; einen Kranz von
wunderbarer Herrlichkeit trug er auf dem Haupte und auch einige Krieger,
die ihn begleiteten, strahlten wie das Licht. Ich sah aber auch
einen anderen Mann, der tiefschwarz war, inmitten einer grossen
Schaar ihm ähnlicher. Seine Haare ringelten sich wie die Glieder
eines Ringelpanzers und furchtbar war seine Rüstung. Der
Strahlende begann den Kampf, aber der Dunkele überwand ihn, tötete
seine Helden und brüstete sich eine Zeit lang auf seinem Thron.
Doch der Strahlende kehrte wieder in furchtbarem Grimm, spaltete
den Schaaren seines Feindes die Häupter2, überwand den Führer
und fesselte ihn mit feurigen Ketten, zerstörte seinen Palast und
zertrümmerte sein Lager.»

Es läge nahe, diese Vision mit Zwierzina auf ein zweimaliges
Herabkommen Christi zu beziehen. In jedem Märtyrer wiederholt
sich ja, wie uns neuerdings Gillis P:son Wetter gelehrt hat3, der
Kampf, den der sterbende Christus mit dem Satan geführt hat;
so wird an seinem Todestage die Messe gefeiert. Aber die
Beschreibung ist ursprünglich sicher nicht für Christus gemacht; die Jünger
sind nicht in diesem Kampf getötet worden, sondern geflohen;
Christus selbst ist gestorben, aber hat grade dadurch Tod und Teufel
besiegt, und auch seine Himmelfahrt konnte nie ein Christ als
Entweichen fassen und bei dem Tode seiner Helden an die späteren
Martyrien der Jünger und Nachfolger Christi denken. Dagegen
entspricht die Beschreibung Zug für Zug der manichäischen
Darstellung des zweimaligen Kampfes des persischen Gottes Ormuzd
gegen Ahriman, deren erste Hälfte wir aus dem Fihrist4 kennen

zungsber. d. Wiener Akademie 1893, Abh. 9), syrischer bei Popescu, Die
Erzählung oder das Martyrium des Barbaren Christopherus, Dissert.,
Strassburg 1903. Die von Zwierzina a. a. O. erwähnte armenische Fassung (Atti
del Istituto Veneto LIII) lässt die Vision aus.

1 Vgl. in den Sprüchen Jesu Oxyrh. Pap. 1 Ijttjv £v jiiacu to5 xoajiou.

2 Griechisch soiyoTOurps "ov atpatov «üxoy, was Zwierzina zu Unrecht als
strategisches Manöver deutet, lateinisch exercitus eius interfecit, ebenso syrisch;
vgl. die Schilderung des Kampfes Christi Epiphanios Op. IV, 2, 25,5 Dind.
Sisxot|is v.tyrjXà- töiv ouvasz&v, ein Zug dessen Alter grade durch das
Christo-phorus-Martyrium erwiesen wird.

3 Altchristliche Liturgien I, S. 133.

4 Flügel, Mani, S. 87.

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