Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
TOR ANDRAE
iayöaw xav s-ffV; aurfjc -fevéad-a.’., æoßoö[isvoc tyjv xptotv rrjv
(j.éX-Xooaav (XVIII: 2). Auffallend ist dabei, dass immer gerade die
Pflicht der Barmherzigkeit gegen die Armen oder noch näher
bestimmt die Plicht des Almosengebens in dieser Weise
eingeschärft wird. Der Verfasser des Barnabasbriefes ermahnt die
Wohlhabenden: I^sts [ae^’ sautwv sic o’J? èpfàavjcs-frs to xaXov
|j.Yj èXXeutT]Te. k’ci’yc rj T^|ièpa èv fj aovarcoXsiTai ~ävta ttp xovrjpc})
(XXI, 2—3), und Hermas ruft den Reichen zu: ßXsrcsts tyjv
y.ptatv T7]v s7isp7o;j.sv*jv. ot ojrsps^ovrs; ouv èxCn]Teire toü? Trsivwvra?
so)? o’o^a) 6 JcupYo? é-ceXsaO-yj (Vis. III, 9: 5). In solchen
Zusammenhängen wird das Almosengeben als das eigentliche gute
Werk eingeschätzt und ist gleichwertig mit der Siindenreue
selbst: ■(rmav.sz* Ss ön spysTai tjSyj ■fyj.épa r/jc xpiasw? . ..
KaXöv oov èXsT;[i.oaövYj d>? (J.£Tavoia àjj.apttas’ xpsiaaoiv vTjaTsia
7tpoa£uy^c, IXcY)(j.oa6vY] Ss à[icpoTépwv (II Clem. XVI, 3—4). Durch
Almosengeben entgeht man am sichersten dem Gericht.
Für die Frommen, die ihr ganzes Augenmerk auf die
künftigen Belohnungen und Strafen richten, wird diese Welt
und alles, was sie bieten kann, armselig und dürftig. Ihre
Güter sind junpà v.al oXqoypövta xai æ&aptä (II Clem. VI, 6).
Und doch wird dieser Flitter den Menschen gar so leicht zur
Versuchung. Daher gilt es vor allem, das Herz frei machen
von der Welt; denn die Weltlichkeit ist die eigentliche
Signatur der Unfrömmigkeit. Es muss die richtige Wahl getroffen
werden, damit man ttjv fj,sXXo’jC5av énayysXiav und nicht ttjv
èv&äSe àrcöXaua:v empfängt (ib. X, 3). Diejenigen, welche dem
Tode und der Gefangenschaft anheimfallen, sind jxäXiara. o£
töv aiwva toütov TCsp’.7roio>jij.svot 7. cd faopuövts? èv tijj jtXoütii)
aot&v xai [j.y] àvTsycp.svoi tü>v àfaitov twv jisXXövTtov (Herinas
Vis I, 1: 8). In den genussüchtigen hartherzigen Reichen, die
auf ihre Güter stolz sind und die künftige Welt vergessen, sieht
man die Gegenspieler zu den frommen Weltverächtern.
Ich brauche es nicht näher auszuführen, wie nahe die
religiöse Stimmung des Urchristentums, soweit wir sie hier
gezeichnet haben, mit derjenigen des Korans verwandt ist. Die
Furcht vor dem Gericht als das Kennzeichen der Frommen,
das Almosengeben direkt durch den Gerichtsgedanken
motiviert, der Gegensatz zwischen den vergänglichen und den
unvergänglichen Gütern, die weltliebenden Reichen als die
schlechthin Unfrommen, das alles bildet, wie wir schon gesehen haben,
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
