- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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2 Q 2

Wie wir schon sahen, schildert Muhammed ganz mit
denselben Zügen den weltlichen Leichtsinn. Mit Wörtern wie
lahiv une Iriib, Spass und Scherz, la’gw, leeres Gerede, und
einer Menge anderer Ausdrücke, die lose Freude,
Ausgelassenheit, Sorglosigkeit u. ä. bezeichnen, charakterisiert er das Wesen
und Treiben der Weltmenschen.1 Gewiss hat er selbst reiche
Erfahrung von dem losen Treiben der Ungläubigen, er hat
selbst jahrelang als Zielscheibe für ihren Spott und Spass
gedient. Und doch ist jener Zug in seiner Verkündigung mit
solchen Erfahrungen noch nicht genügend erklärt. Der feste
Platz, den Scherz und Leichtsinn der Ungläubigen in der
negativen Darstellung seines Frömmigkeitsideals einehmen, zeugt in
unverkennbarer Weise davon, dass er sich hier an eine
bestimmte religiöse Anschauung, ja an einen fixierten homiletischen
Sprachgebrauch anschliesst. Man beachte vor allem, dass auch
Muhammed diese Charakteristik der Weltlichkeit in dem
nämlichen Zusammenhange gibt, wie sie in der syrischen Kirche
zur Darstellung kommt. Beide Male ist der Gedanke der
Sorglosigkeit der Weltmenschen gegenüber dem nahenden Gericht,
ihre Nichtbeachtung der künftigen Vergeltung der springende
Punkt. Solche allgemeinen Schilderungen von dem Wesen der
Nichtfrommen im Gegensatz zur Furcht und Wachsamkeit der
Gläubigen sind wohl auch in einigen Fällen irrtümlicherweise
auf persönliche Erlebnisse Muhammeds gedeutet worden. Auch
der Mass, den er gegen weltliche Sangeskunst und Dichtung
hegte, und der ihn bekanntlich einmal zu einer grausamen
Handlung hingerissen hat, die gegen seine sonst gut bezeugte
Grossmut persönlichen Beleidigungen gegenüber seltsam
absticht, auch dieser Hass hatte seine tiefe Wurzel in der
religiösen Umgebung, in die er hineingehört.2

1 Die Zuhhad der folgenden Generationen beurteilen das Lachen
womöglich noch strenger. Zu dem Koranwort: »Er wird weder Grosses noch
Kleines übergehen», soll Ibn ’Abbas gesagt haben: »Das Kleine ist das Lächeln,
das Grosse das Lachen.» Cod. Ups. 467 (Tornberg), fol. 12 b.

2 Can. XXXVII der nestorianischen Synode von 576 verordnet: »Dass
hinfort die Christen nicht weiter ihre Töchter dem Studium der profanen
Musik (Zc/närä de’alma] sich widmen lassen sollen.» ChaboT, Synodicon
orieti-tale z. st. vgl. auch Leges Homeritae, Migne, P. Gr., LXXXVI, 1,601.

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