Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)
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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I
(kurän al-fagr), die Morgenrezitation ist wahrlich bezeugt. 81
Und in der Nacht wache einen Teil von ihr, dir als ein
freiwilliges Werk (;näfilaf" laka)} Vielleicht lässt dich dein Herr
zu einem geehrten Platze auferstehen.» Hier wird also die
Einhaltung des nächtlichen Gebets als ein besonderes opus
super-rogatorium dargestellt. Sur. 11: 116 schreibt in ähnlicher Weise
drei Gebetszeiten vor: »Verrichte das Gebet an den beiden
Grenzen des Tages und in den ersten Stunden der Nacht.
Siehe, die guten Taten entfernen die Bösen. Dies ist eine
Ermahnung für die Besinnlichen (dikrä lil-däkirina).» Die guten
Taten, die hier besonders »den Besinnlichen» auf Herz gelegt
werden, sind wohl zunächst die Gebete der Vigilien.
Die syrische Kirche hat wahrscheinlich zunächst die sieben
horas aufrecht zu erhalten gesucht. Der ganzen Gemeinde
(’ammä) werden sie in dem Testamentum Domini, II, 242
vorgeschrieben. Doch zeigt offenbar die Bemerkung, dass die casti
(nrikpe) sie nicht unterlassen dürfen, dass die Durchführung
dieser Bestimmungen bei den Laien Schwierigkeiten bereitet hat.
Die spätere jakobitische Kirche hat fünf oder sechs tägliche
Stunden vorgeschrieben.3
Noch weiter in der Beschränkung der pflichtgemässen
Gebete ist aber die nestorianische Kirche gegangen. So schreibt
Gewargis von Arbela:
Temas preces præceperunt patres ut in ecclesia
per-solvamus, id est vespere nocte et mane; ita nimirum tradunt. ..
Et vespertinum quidem atque matutinum pro omnibus
laicis (s’hlm’e) præscriptum est. Nocturnum vero, quod
expecta-tionem Domini denotat, clericis omnibus virisque laboris
amantibus (’"mlle) peculiariter attributum (p’ns).4. Also
pflichtgemäss sind für die Laien nur Morgen- und Abendgebet. Das
nächtliche Gebet ist den Klerikern vorgeschrieben und
Männern, die sich den frommen Werken besonders widmen wollen,
empfohlen. Die ältesten Bestimmungen Muhammeds über das
tägliche Gebet geben also mit überraschender Treue die Vor-
1 Vgl. auch BaidswX, I, 708: Farida ztfida laka ’alä-l-salawät
al-tnafrüda.
- Ed. Rahmani, 144.
3 Sachau, Verzeichnis der Handschriften der Bibl. Berlin, II, 486, I, 51.
4 Nach der Übersetzung Assemanis, B. O., III, 2, 340. Vgl. ib., III, 1,
305: Ex ipsis Nestorianorum officiis constat, eos præter vesperas, nocturnum
et matutinum nullas alias horas celebrare.
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