- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugusjätte årgången, 1926 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Peter Josef Wagner, Über die Beziehungen zwischen Morgenland und Abendland in der mittelalterlichen Musik

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Über die Beziehungen zwischen Morgenland und
Abendland in der mittelalterlichen Musik.

Olaus Petri-Vortrag gehalten am 18. Mai 1925
im Gustavianum zu Upsala.

Von

Dr. Peter Josef Wagner,

O. ö. Professor der Musikwissenschaft an der Universität Freiburg
in der Schweiz.

Unter denjenigen, welche die geistigen Geschicke der
Menschheit, insbesondere die ersten Regungen und das Wachstum
gedanklicher, literarischer und künstlerischer Arbeit in unserem
Abendlande zum Gegenstand wissenschaftlicher Studien gemacht
haben, ist es längst eine feststehende Tatsache, dass auf vielen
Gebieten die Bewegung zu einem höheren Streben im Osten
ihren Ausgangspunkt genommen hat. An der Spitze des
europäischen wissenschaftlichen Denkens stehen nicht die Griechen
des Mutterlandes, sondern die der Kolonien Kleinasiens, der
Milesier Thaies und seine Nachfolger. Dass Pythagoras bei
den aegyptischen Priestern in die Schule ging, ist eine alte
Uberlieferung. Die ältesten griechischen Dichtungen der Ilias
und Odyssee weisen ebenfalls schon durch den jonisch-aeolischen
Dialekt, in dem sie verfasst sind, auf Kleinasien hin.

In der antiken Musik bezeugen die phrygische und lydische
Tonart den starken Einfluss derjenigen griechischen Musikübung,
die den Einwirkungen von Osten her stetig ausgesetzt war.
Die Abhängigkeit Europas von Vorderasien hat sich dann in
den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung noch stärker
ausgewirkt. Das Christentum trat seinen Weg in die Welt von
Palestina an, in seinem Gefolge die Ausbildung der liturgischen
und anderen Einrichtungen. Neuerdings haben die Forschungen
von Strzygowski die Aufmerksamkeit mit Nachdruck auf die
Zusammenhänge der abendländischen kirchlichen Baukunst mit
derjenigen Vorderasiens hingelenkt.

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