- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettionionde årgången, 1939 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Granskningar och anmälningar - Friedrich Heiler, Die katholische Kirche des Ostens und Westens I: Urkirche und Ostkirche (Professor H. v. Campenhausen)

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granskningar och anmälningar

sehen. H. schreibt aber durchaus nicht nur für Gelehrte, sondern wendet
sich bewusst an ein weiteres Publikum, bei dem er Verständnis wecken,
das er für seinen Gegenstand erwärmen und für seine »ökumenische»
Sicht der Dinge gewinnen will. Gerade die stark persönliche Note -—
verbunden mit dem flüssigen, zwanglos lebendigen und gelegentlich fast
dichterisch beschwingten Stil — geben der Darstellung ihren eigenen
Wert und Reiz. Auch scheut sich H. zum Glück nicht, viel und
ausdrücklich zu zitieren, nicht nur aus den (stets in Übersetzung gebotenen)
Quellen der älteren Zeit selbst, sondern auch Stimmen der neueren und
heute noch lebenden Theologen, Philosophen, Apologeten und
Reisenden, besonders treffende oder bezeichnende Äusserungen aus allen
Lagern und Kreisen. Gerade für diese oft sehr interessanten
Stellungnahmen, die in die Probleme der östlichen Kirche und der ökumenischen
Aussprache über sie einführen, wird man dem Verf. dankbar sein.

Dagegen sind die im engeren Sinne kirchengeschichtlichen Partien
im allgemeinen recht kurz gehalten, und hier besonders macht sich die
starke Abhängigkeit von den wechselnden Gewährsleuten mitunter
störend bemerkbar. Grössere kritische Vorsicht wäre wiederholt
erwünscht; und allzu summarische Berichte erwecken mitunter falsche
Vorstellungen. Man vgl. z. B. auf S. 176 den jähen Sprung vom I.
Klemensbrief als Zeugnis hellenisch-römischer Beziehungen zum späteren
Vikariat von Thessalonich! Die georgische Ninolegende dürfte S. 161
nicht einfach als historisch behandelt werden. Wenn S. 155 für
Konstantinopel die Andreaslegende und S. 161 die Barnabaslegende für
Cypern erwähnt wird, so hätte die kirchengeschichtlich (und
gerade unter »römischen» Gesichtspunkten!) weit interessantere
Markuslegende für Alexandrien nicht beiseite bleiben dürfen. Die Bedeutung
und das Alter der »Arkandisziplin» werden offensichtlich überschätzt
(S. 114). Zur Herkunft des Nicäno-Constantinopolitanums vermisst man
S. 189 jede Erwähnung der neuen These von Ed. Schwartz. Die Styliten
begegnen nirgends im ganzen Buch.

Aber solche Einzelheiten mögen beiseite bleiben! Im allgemeinen
habe ich den Eindruck, dass der Verf. die starke Abhängigkeit der
östlichen Kirchen von der politischen Gewalt zwar richtig betont und auch
beklagt, trotzdem aber die Eigenkraft der kirchlichen Entwicklung
immer noch überschätzt. Das gilt etwa für die Bewertung des Moskauer
Patriarchats in älterer (S. 150) und der allgemeinen Durchsetzung des
Autokephalieprinzips in der neuesten Zeit (S. 542). Deutlicher hätte
vor allem betont werden müssen, dass die sog. »Lebendige Kirche» in
Russland (S. 172 ff.) lediglich ein Experiment der bolschewistischen
Machthaber im Kampf gegen die bestehende orthodoxe Kirche war und
nur so lange eine Rolle spielen konnte, als sie die staatliche Unterstützung
genoss. Auch die Beurteilung der neueren russischen Kirchenpolitik
(S. 173) ist leider zu günstig (vgl. darüber W. Zelm, Theol. Rundsch.
N. F. ii (1939) S. 8 ff.), und der Zusammenbruch fast aller Kirchen des
vorderen Orients im Gefolge der Nachkriegspolitik müsste viel deutlicher

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