- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtiofjärde årgången, 1944 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Theodor van Haag S. J., Die apostolische Sukzession in Schweden - 4. Der lutherische Episkopat unter Erich XIV

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IOO

THEODOR VAN HAAG S. J.

vativen Richtung zugute, an deren Spitze Laurentius Petri stand.
Gegen Ende der Regierung Erichs XIV. deutete sich die kommende
Auflösung der Ordinarieninstitution an. Seit 1566 beginnen mehrere
Ordinarien der abgetrennten Bezirke den Titel9 und wohl auch die
Amtspflichten und -befugnisse eines Superintendenten abzulegen.
Unter Johann III. verschwindet die Einrichtung ganz.

Die Wiederherstellung der bischöflichen Autorität darf nicht
etwa auf katholisierende Neigungen Erichs XIV. zurückgeführt
werden. Er gehörte seiner theologischen Haltung nach dem
radikalen linken Flügel des schwedischen Luthertums an, sodass man ihn
lange zu Unrecht für einen Anhänger Kalvins gehalten hat. Seine
antikatholische Tätigkeit machte die Trennung des Landes von der
alten Kirche definitiv. Während der König selbst einer
fortschrittlichen Richtung huldigte, zeichneten sich die führenden Männer
des neu erstarkten Episkopats durch ihre konservative’ Richtung
aus. Der ostfriesische Prädikant Joachim Moldenhauer, der 1560
Schweden besuchte, schrieb an Kalvin, die schwedischen Bischöfe
seien schlimmer als die Papisten.10 Im Kampf gegen den
eindringenden Kalvinismus beruft man sich nicht nur auf die Schrift, sondern
auch auf das Zeugnis der alten Kirche. Die Kirchenväter werden
oft zitiert. Nach Martinus Olai Gestricius folgt Luther nicht einer
Privatmeinung, sondern dem wahren Konsens der katholischen
(allgemeinen) Kirche Gottes. In seiner Antwort auf die Brevis
Confessio der Kalvinisten versteigt Martinus sich sogar zu der
Behauptung: »Quod genus doctorum patrum non minoris apud nos
authoritatis esse debet quam ipsissima vox Dei de coelo ad nos
allata.» Dieser traditionell-konservative Zug bestimmt die
Eigenentwicklung der schwedischen Reformationskirche. Er tritt
besonders bei den Gegnern des Kalvinismus unter Erich XIV. in die
Erscheinung. Man darf hier jedoch nicht an eine Parallelerscheinung
zu anglikanischen Verhältnissen denken. In allen wichtigen
Punkten bekennt man sich zum Luthertum. Der oben zitierte Martinus
Olai erweist sich unter Johann III. als einer der schärfsten Gegner
des Katholizismus, den er unter den liturgischen Bestrebungen des

9 Vgl. die Unterschrift der Bischöfe und Ordinarier vom 10. und 11. März
1566. SRA I, 2, S. 142. 145.

10 Hierzu und zu den folgenden Ausführungen siehe Kjöllerström, LUA
31,2 passim.

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