Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Theodor van Haag S. J., Die apostolische Sukzession in Schweden - 6. Johanns III. liturgische Reform und die Bischofsweihe von 1575
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
110
gung der Liturgie übernahm30, beriefen sich die Gegner auf den
wesentlichen Unterschied zwischen einem erlaubten sacrificium laudis
seu eucharisticum und dem verwerflichen sacrificium propitiatorium.
Man dürfe die neue Messordnung schon deswegen nicht annehmen,
weil ihre Redeweise an die der Katholiken anklinge, bei denen
obla-tio den Sinn eines eigentlichen Sühnopfers habe. In einer
Erwiderung auf diese Gründe hielt Per Brahe das Wort offerre für
unbedenklich, da der götzendienerische Missbrauch der Katholiken in
Schweden ein für allemal abgeschafft sei. Laurentius Norvegus
versuchte seinerseits im Lauf der Disputation den Ausdruck offerre
— darbringen — aus der Schrift zu belegen. Aber auf die direkte
Frage, in welchem Sinne der Sohn Gottes in der Eucharistie
dargebracht werden könne, antwortete er nur: »Filius Dej offertur
preci-bus et sic preces erunt Eucharisticum sacrificium, non filius Dej»31;
eine Erklärung, die auch auf lutherischem Boden möglich war,
allerdings vom orthodoxen Flügel verworfen wurde.32
Trotz neuer Disputationen gelang es nicht, den Widerstand der
Professoren von Uppsala zu brechen. Dafür hatte der König die
Genugtuung, dass nach langwierigen Verhandlungen, bei denen
Bischof Martinus Olai von Linköping sich bis zuletzt sträubte33, die
Annahme der Liturgie am 16. Februar 1577 von den Bischöfen und
den Vertretern des Klerus beschlossen wurde. Betreffs des
verdächtigen Wortes offerre einigte man sich auf die königliche
Erklärung, man müsse die Erinnerung an den verdienstvollen Tod Christi,
30 Die Ordensleitung und Possevino missbilligten scharf das Verhalten des
P. Laurentius. Possevino schreibt: »Et oltre ciö sentii piu grave dolore, che
alcun Cattolico non prevedendo questo inconveniente, havesse publicamente
(difeso) la detta Liturgia, pensando che per questa strada insolita fino nostri
tempi alla chiesa di Dio, potessi introdursi la verità.» Theiner U. B., S. 269.
— Laurentius Xorvegus verteidigte sich in einem Brief vom 20. Mai 1578 an
den Ordensgeneral Mercurian wie folgt: »Quantum vero ad lithurgiae
defen-sionem, rogatus a Rege, quantum ad ea que illi ut papistica carpebant
defen-dendam suscepi, et omnium praesentium iudicio conuici. Eam tarnen
nun-quam ut legitimam probaui.» H. Biaudet, Ëtudes posthumes, S. 116. In
späteren Schriften forderte Laurentius Nicolai eine Verbesserung der
Liturgie, wodurch er sich das Missfallen des Königs zuzog, der die Schriften verbot.
31 UUB Palmsk 112 b, fol 5iv.
32 Abrahamus Andreae Angermannus, Historia liturgica, fol [F 8]v.
33 Auch für Martinus Olai war das Wort offerre der Angelpunkt der Kritik.
Vgl. HH 20, 228-29. SRA I, 2, S. 409-10.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>