- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtiofemte årgången, 1945 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Hans-Joachim Schoeps, »Rabbi» Johan Kemper in Uppsala

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148 hans-joachim schoeps

det Guddomeliga Väsendet: om Messia, eller Jesu Christo: och hans
Medlare-Ämbete, som vi Christne det nu hafve etc.

Auch in der oben erwähnten hebräischen Oration von 1730 lehnte
er sich eng an Kemper an und nahm längere Partien aus dem
Vorwort von Matteh Moscheh in seine Darstellung auf.1

Der Punkt, in dem Kempers Einfluss aus Norrelius am fühlbarsten
wurde, war der zugleich zentralste und problematischste seiner
ganzen Forschung: Nämlich dass sich das christliche Dogma von der
Trinität aus den kabbalistischen Werken beweisen lässt.2 Norrelius
hat nach Kempers Tod dieser Chimäre weiter nachgejagt und dabei
ist er kurioserweise, ohne den Zusammenhang und die Hintergründe
bemerkt zu haben, aufs Neue mit der Ausgangsposition seines Lehrers:
dem Sabbatianismus in der Gestalt eines seiner letzten, aber auch
en-ragiertesten Vertreter zusammengeraten.

Dies kam so: Anders Norrelius, der im Jahre 1710 den fil. mag.
in Upsala abgelegt und 1713 Dozent geworden war, trat im folgenden
Jahr eine längere Auslandsreise an, die ihn zwecks Fortsetzung
seiner Studien für vier Jahre nach Holland führte. 1716—1720 lebte
er in Amsterdam und dort scheint er von dem Orientalisten Surenhuys
dem selber das Schiedsrichteramt angetragen worden war, auf einen
Streit unter den Amsterdamer Juden aufmerksam gemacht worden
zu sein, dessen Wellen sich durch die ganze europäische Judenheit
hindurch fortpflanzten. Was Norrelius in seinen beiden Schriften
davon berichtet, ist in den Tatsachen korrekt und stimmt mit den
jüdischen Quellen wohl überein. Aber worum es in diesem Streit
eigentlich gegangen ist, war ihm gänzlich verschlossen geblieben.

Norrelius erzählt: 1713 sei »en af de lärdasta Rabbinarna i
Judiska samhället i Jerusalem vid namn Nehemia Chia Chijon» nach
Amsterdam gekommen (1747, 14), Dieser Chijon (Chajjon)3 sei ein
Delegat der Jerusalemer Gemeinde nach Europa gewesen.4 Er hätte

1 Den starken Einfluss Kempers auf Norrelius betont auch Zetterstéex
im Vorwort 6 f zu seiner Edition.

2 So schreibt er Phosphorus Prol. 17, dass Rabbinus olim noster
Judaeo-Christianus nunc beata morte extinctus Johan Kemperus das gewaltige
Verdienst habe, die Uebereinstimmung zwischen der Wahrheit der alten
Kabbalis-ten und der christlichen Religion entdeckt zu haben.

3 1740 bevorzugt er die Transskription Chion oder Chijon, 1720 schrieb
er Chajon. Korrekt ist Chajjun (resp. Hayun).

4 Vgl. auch Surenhuys in dem im »Phosphorus» abgedruckten Brief p 26.

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