- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Mohammeds politis<he Ronzession an den alten Glauben 15

stigen Licht zeigt. Mohammeds Beweggrund war wahrscheinli< ein Gefühl
von Pietät für dasjenige, was noh lebendige Frömmigkeit in der Religion
seiner Kindheit war, eine Rücksicht, von der er sih niht frei mahen konnte
und wollte. Aber aus allzu ges<häftiger Apologetik ist dieser an und für
sih weder unsinnige noh den Propheten herabseßzende Sachverhalt dur<
eine unsinnige Legende in ein Licht gesetzt worden, dur das sein religiöser
und moralischer Charakter sehr s<hwer belastet wird.

Ibn Sa’d, ein Geschichtsshreiber des neunten Jahrhunderts, erzählt 3,
daß Mohammed in der Seit, wo er auf Grund der Verfolgungen, denen er
und seine Anhänger von seinen heidnishen Landsleuten ausgeseßt war,
einige der Gläubigen na< Abessinien auswandern ließ, lebhaft wünschte,
daß er keine Offenbarungen erhalten würde, die sein Volk von ihm ab=
Tehrten. Er suchte daher seine Landsleute zu gewinnen, und es gelang
ihm au, eine Annäherung herbeizuführen. Eines Tages saß er mit ihnen
bei der Ka’ba zusammen und las ihnen Sura 55 vor: „Beim Sterne, wenn
er untergeht.“ Als er an die Worte kam: „Was glaubt ihr denn von Allat
und Al-Uzza und von Manat, der dritten und leßten?“ deren Fortsetzung
jezt lautet: „Sollen euh die Söhne gehören und ihm die Töchter? Dies
wäre wahrli< eine ungerehte Verteilung“, legte ihm der Satan zwei Verse
in den Mund: „Dies sind die hohen Wesen, auf deren Fürbitten man wahr-
li hoffen darf.“ Mohammed las dann die ganze Sura und am Schluß fiel
er nieder und betete, und au< ganz Rureish fiel mit ihm nieder. Sein
bitterer Widersacher, der alte Walid ibn Al-Mugira, der sih niht nieder-

‘beugen konnte, nahm statt dessen Erde und streute sie si< aufs Haupt.

Alle waren sehr zufrieden mit dem Propheten und sagten zu ihm: „Wir
wissen, daß Allah tötet und lebendig mat, shafft und erhält, aber diese
unsere Göttinnen beten für uns bei ihm, und da Du ihnen nun einen
Anteil an der göttlihen Verehrung- neben ihm gegeben hast, so wollen
wir uns Dir anschließen.“ Dem Propheten wurde bei ihren Worten übel
zu Mute, und er saß den ganzen Tag allein zu Hause. Am Abend fam
Gabriel zu ihm, und der Prophet trug ihm die Sura vor. Als er an die vom
Satan eingegebenen Worte tam, fagte der Engel: „Habe ih Dich diese
beiden Verse gelehrt?“ Da erkannte Mohammed seinen Irrtum und sagte:
„Ich habe Allah Worte beigelegt, die er niht offenbart hat.“

Daß die ganze Erzählung in dieser Form geshichtlih und psychologisch
widersinnig ist, tritt offen zutäge. Durch die vorliegende legendarische For-
mulierung bli>t jedo<h eine ältere hervor, nah der Mohammeds bere<-
tigter Wunsch, eine Annäherung an seine Landsleute zu erreichen, ihn
verleitet hat, einen Kompromiß zwischen dem bisher verfündeten Mtono=-

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