- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - II. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

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Christliche Einflüsse 31

habe, ist von vielen Schriftstellern als historish angenommen, und man
hat gemeint, daß die hier empfangenen Eindrü>e von Sitte und Kult der
Christen, die erste Anregung zu seiner religiösen Reform gegeben haben.
Mohammed hat, wie wir im Folgenden sehen werden, re<t viel vom
Christentum gewußt. Aber er hat dies Wissen kaum an Ort und Stelle

gewonnen. Seine naive Auffassung von der Religion der heiligen Schrift,

die er für völlig übereinstimmend mit seiner eigenen Religion hielt, das
Sehlen aller Anspielungen auf Verhältnisse, die ihm in die Augen hätten
fallen müssen, wenn er wirkli< ein <ristlihes Land besucht hätte, in eine
Kirche gegangen wäre und eine Prozession gesehen hätte, all dies beweist,
daß man s<werli< annehmen kann, Mohammed habe das <ristlihe Syrien
besucht. Es ist ein <harakteristisher Unterschied zwishen ihm und den wirk-
lih weitgereisten heidnishen oder dem Namen nah <ristlihen Dichtern
seiner Zeit. In ihren Gedichten findet man häufige Anspielungen an allerlei
äußere Züge des hristlihen Kults, die auf einen Sremdling aus dem heid-
nischen Arabien Eindru> machen mußten. Geist und Lehre des Christen-
tums isſtt ihnen dagegen völlig fremd. Mohammed zeigt hingegen an ein-
zelnen Punkten eine erstaunli<he Unwissenheit über die Formen des rist=
lichen RKults. Über den Höhepunkt des Gottesdienstes, das Abendmahl,
spricht er nur ein einziges Mal und zwar in einer Weise, die zeigt, daß er
es sih als eine wirklihe Mahlzeit vorstellt. „Jesus, Marias Sohn sagte:
O Allah, unser Herr, sende einen Tish zu uns vom Himmel herab, daß er
vom ersten bis zum letzen eine Feier für uns werden möge . und versorge
uns“ (5, 114). Dies ist Mohammeds Auffassung von der Einsetzung des
Abendmahls. Wahrscheinlih hat ein liturgisher Ausdru> von dem himm-
lishen Brot, der Speise der Seele, seine Phantasie geleitet. Anders redet
sein Seitgenosse, der Dichter Asha, der am <ristlihen Hofe in Hira ver-
kehrt hatte und in einem Trinklied den roten Wein besingt, den „der Mön
in der Prozession trägt und hinsetzt und vor dem ex in Sehnsu<t steht und
über dessen Krug er betet“ 2°, Es fehlen alle Spuren von eigener An-
shauung in Mohammeds Aussprüchhen über das Christentum. Dagegen
hat er ein tieferes Verständnis für den Geist des orientalishen Christentums
als seine Zeitgenossen. Unsere einzige authentische Quelle, der Koran, zeigt

uns deutlich und klar das Bild eines Suchers und Träumers, der sih abseits
von der lebendigen Wirklihkeit dur die Auskfünfte, die ihm zufällig in *

den Weg kommen, eine Vorstellung schafft. Das wunderbare Erlebnis der
Inspiration macht dieses selbstgeschaffene Bild in der Seele des Propheten
gewisser als alle Wirklichkeit, und für ihn ist es und bleibt es troß aller
Widersprüche das einzig Richtige.

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Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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