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- II. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung
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42 IT. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung
folgerungen aus den überlieferten Angaben der Inspiration des Propheten
zu ziehen. ’
Schwerer scheint es, sih auh die langen, oft höchst nüchternen und
prosaishen Verordnungen aus den leßten Jahren in Medina als Erzeugnis
eter unmittelbarer Eingebung vorzustellen. Es ist jedoh eine ziemlih be-
ständige Erscheinung, daß die ursprünglich spontane Eingebung mehr und
mehr in eine Gedankeninspiration übergeht, die in sehr hohem Maße der
Kontrolle des bewußten Willens untersteht. Wir sehen, wie si der Prophet
allmählih daran gewöhnt, Ideen, die in seinem Bewußtsein auftauchen,
und Entscheidungen, die in seiner Seele reifen, als unmittelbaren Ausdru>
des göttlihen Willens aufzufassen. Eine solhe Entwi>lung muß, soweit ih
es sehen kann, als psn<ologis<h normal betrahtet werden. Unter solchen
Umständen muß man mit der Rede von bewußtem Mißbrauch oder Ver-
fälshung der Offenbarung vorsichtig sein. ’
Aber die Echtheit der Offenbarung kann und muß auch in tieferen
Sinne erfaßt werden. Mancher, dessen Inspiration in psy<hologishem Sinne
unzweifelhaft e<t und unmittelbar gewesen ist, hat seine Seitgenossen nichts
zu lehren gehabt. Das Bewußtsein eines solhen, zum Propheten berufen
zu sein, hat anscheinend keinen anderen Grund gehabt, als krankhaft über-
triebene Vorstellungen von Gewicht und Bedeutung der eigenen Persönlih-
keit. Der Inhalt seiner Verkündigung sind mehr oder weniger vernünftige
private Überlegungen ohne jedes allgemeine Interesse oder Allgemeingültig-
keit. Ein eter Prophet ist, wer wirkli eine Botschaft zu bringen hat, in
dessen Seele eine der großen Fragen der Zeit eine Unruhe erwed>t hat, die
ihn zu reden zwingt, für den die Verzü>ung und die prophetische Eingebung
der natürliche und notwendige Ausdrud> für eine starke und tragende Über-
zeugung und ein ehtes Pathos ist. Amos, der einfa<he Hirt, kommt zum
Tempel des Reiches in Bethel. Er hat keine fertige Theorie über seine
Zuständigkeit. Halb verwirrt gesteht er selbst: „Ich bin kein Prophet und
tein Shüler eines Propheten. Aber der Herr hat geredet“ — Worte von
der Majestät des Rechtes und der Gerechtigkeit, die mehr als alles andere
in der Welt gilt — „Wer sollte da niht prophezeien?“ „Die Not, die alle
Stände der Christenheit drü>t, hat mih zwungen, zu schreien und rufen“,
shreibt Martin Luther. ’
War Mohammed ein wirkliher Prophet? Hatte er eine Botschaft zu
bringen?
md da bo GO. D R En dA RA
E EA in mR pL
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Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023
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