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Der Glaube an den Gott des Gerits 49
und sein unbedingtes Ret, die zu strafen, die seinem allmächtigen Willen
trozen. Das wirklihe Motiv der Verkündigung Ntohammeds liegt in einem
religiösen Erlebnis, einer Frömmigkeit von stark persönlicher Eigenart.
Wenn Mohammed in kürzester Weise den Inhalt des Glaubens an-
geben will, bestimmt er ihn als „Glauben an Allah und den jüngsten Tag“.
Das zukünftige Leben, das Gerit, liegt wie ein tiefer Orgelton allen
Glaubensgedanfken zugrunde, der Ewigkeitsglaube gibt die Grundstimmung,
eine Stimmung von tiefem asfetishen Ernst. Der Fromme soll niht nur
an den jüngsten Tag glauben, er soll ihn fürchten. Das Geriht und
den Herrn des Gerichtes fürhten. „Die Gottesfürtigen sind die, welhe
ihre Gelübde erfüllen und den Tag fürchten, dessen Wehe man weit umher
vernehmen wird“ (77, 7). „Gläubige sind die, welhe beben aus Furt
vor ihrem Herrn.“ Wenn sie Allah anrufen, beben ihre Herzen, wenn der
Koran gelesen wird, zieht si< ihre Haut vor Furt zusammen, sie fallen
auf ihr Angesiht und weinen (39, 24; 17, 108). Au die Allerfrömmsten
müssen Furt hegen. Der Prophet selber weiß niht, ob er und seine An-
hänger der Strafe Gottes entgehen werden (67, 28). Die Furt ist also
Éeine zufällige Stimmung, die den Menschen vorübergehend ergreift, wenn
er an seine Sünden und an Allahs strenge Gerechtigkeit denkt, eine Stim-
mung, die er dadurch zu überwinden sucht, daß er seiner geängstigten Seele
die Trostgründe des Glaubens vorhält. Die Furt ist die natürlihe Grund-
stimmung der Srömmigkeit, der Fromme soll si< fürchten.
Der Gegensaß zu der frommen Sinnesstimmung ist daher Leict-
finn und Sorglosigkeit. Die Gottlosen ergeben si<h einem gedanken-
losen Genußleben, führen törihte äußerlihe Reden, sherzen und spielen.
Ihre Herzen sind voll heiteren Leichtsinns, und sie tun alles, was ihre Lüste
ihnen bieten. Eine Sünde, die der Prophet ihnen vor allem vorwirft, ist
die „Actlosigkeit“, die Vernahlässigung. Sie aten niht auf das künftige
Leben und glauben nit an das jüngste Geriht. Darum werden sie unvor-
bereitet und ni<htsahnend davon betroffen.
Weltsinn und Weltlichkeit sind es, die Mohammed in einem au< uns
niht unbekannten pietistishen Sinne verurteilt. Das irdische Leben ist eitel
und leer. Nur als ein für kurze Seit gegebenes Lehen, eine Wegzehrung
für die Reise zur ewigen Welt, muß der Fromme das Irdische und Zeit=
lie betraten. „Dieses Erdenleben ist nihts anderes als Spiel und Ge-
tändel, Prunk und gegenseitige Prahlerei und das Streben na< mehr
Gütern und Kindern. Es ist, wie wenn ein Regenschauer fällt. Das Grün,
das ersprießt, erfreut die Gottlosen, aber bald welkt es, und du siehst das
gelbe und vertro>nete Stroh“ (57,19).
6137 Andrae, Mohammed. 4
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