- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
60

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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60 IT. Mohammeds religiöse Botschaft

(9, 112. 122). Ein eigenartiger Ausdru> für diese, unserer Ansicht nah
grob eigennüßgige Auffassung des sittlihen Handelns ist, daß die guten
Werke nicht selten als ein „vorteilhafter Handel“, ein gutes Geschäft be-
zeihnet werden. Wer an Allahs Bud glaubt, das Gebet verrihtet und
Almosen gibt, treibt einen Handel, der fich als lohnend erweisen wird. An
Allah und seinen Apostel glauben und gegen die Feinde des Islam kämpfen,
ist ein Geschäft, das die Befreiung von der Strafe des Höllenfeuers zur
Solge hat (35, 26; 61, 10—11). Man hat gemeint, daß diese kaufmänni-
schen Fachausdrüde zu der Berufssprache gehörten, die si< Mohammed als
Kaufmann und Karawanenreisender angeeignet habe. Ih will im Fol-
genden zu beweisen versuchen, daß sie wahrscheinli< einen anderen Ur-
sprung haben. |

Wir haben shon ein moralishes Motiv durhbli>en sehen, von dem
man sagen kann, daß es in besonderem Maße für Mohammed charakteri-
stisch ist. Wir können es das eshatologische Motiv nennen. Das ist der Ge-
danke an den großen shre>lihen Tag des Geridts, der den Menschen zum
sittli<hen Ernst erwe>t und ihn dazu treibt, gute Werke zu tun. Das Motiv
hat offenbar eine Seite, die zur Lohnmoral neigt. Die Furt vor Strafe
und Abrechnung kann niht zu den höheren sittlihen Motiven gezählt
werden, und doh würde man Mohammed Unrecht tun, wenn man glaubte,
daß nichts anderes als Furt vor Strafe in diesem Beben vor dem Tage
des Gerichts liegt. Die Gottesfur><t ist mehr als Angst. Das ehrfurtsvolle
Zittern vor dem König des Gerichtstages erwed>t das Gefühl für den großen
Ernst des Lebens, für die Verantwortung und Hoheit, die darin liegt,
Mensch zu sein. Das Heilige tritt in die Seele ein und beugt das Herz. zu
willigem Gehorsam. So schließt si die Sur>t vor dem Tage des Gerichts
oft ganz natürli an das Motiv der Dankbarkeit und Gottesliebe an.
Allahs Diener „halten ihr Gelübde und fürhten den Tag, dessen Unheil sih
weit verbreitet. Sie speisen aus Liebe zu ihm die Armen, die Vaterlosen
und Gefangenen“, indem sie sagen: „Wir speisen eu< nur um Allahs willen,
wir begehren von eu< weder Dank noh Lohn. Wir fürchten gewißlih
einen shre>lihen unglü>sbringenden Tag von unserem Herrn“ (76, 7—10,
vgl. 25, 62). So hat dieses Motiv, das einen sehr hervorragenden Platz in
der sittlichen Verkündigung des Korans wie in früherer mohammedanischer
Srömmigfkeit überhaupt einnimmt, doc oft einen tief religiösen Grundton.
Dies hindert natürli niht, daß die Fur<ht vor dem Gerichhtstag oft in
primitiven Höllenschre>en ausartet und daß sie shon im Koran, aber in noh
höherem Maße später, in einer Weise ausgenußt wird, die auf die sittliche
Auffassung des Islam veräußerlichend gewirkt hat. Mohammed scheut sih







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