- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
68

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Mohammeds religöse Botschaft

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Li

Sil

cj:



68 TTT. Mohammeds religiöse Botschaft

Propheten fortschreitet. Die Erkenntnisse, die er nah und nah aus dem
Glauben der Völter, die im Besiß heiliger Schriften waren, erlangt, sind
besonders in Medina überwiegend aus jüdischen Quellen geflossen.

Anders verhält es si< mit dem inneren Susammenhange, dem Geist,
der die verschiedenen Elemente zu, einem Ganzen vereint. Zutiefst gesehen
ist wohl die Seele der islamishen Frömmigkeit eine persönlihe Shöpfung,
an ein religiöses Erlebnis gebunden, das allein für si<h auf einem neuen
Blatt in der Religionsgeshichte steht. Aber das s<ließt niht aus, daß dieses
Erlebnis in wihtigen Sügen Wesensverwandtschaft mit anderen Richtungen
in der Geshichte des Frömmigkeitslebens aufweist.

Der strenge Ernst, die starke Einstellung auf das künftige Leben, die
Serfnirshung und das Zittern vor dem Tage des Gerichts, die Furt als
eigentliches Kennzeichen der Frömmigkeit, die Warnung vor der Sorg-
losigkeit, welhe Verantwortung und Vergeltung vergißt, bilden auh die
Grundstimmung der <ristlihenMön<hsfrömmigkeit, wie sie in den
orientalischen Kirchen lebte, wo sie in noh höherem Maße als im Westen
au Ideal und Norm der Laienwelt geworden ist. Ammonas, der Schüler
Pacomius, hat ausdru>svoll die Stimmung geschildert, in der die wirkli
Srommen leben sollen. Dem Mön soll ständig zumute sein wie dem Misse-
täter im Gefängnis, der nur auf den Zeitpunkt wartet, wo er vor seinen
Riúter geführt werden soll. Ständig soll er si<h fragen: „Wie foll ih vor
Christi Gericht bestehen können und was foll i< vor ihm antworten 262“
Euagrius bezeihnet als Thema für die Meditationen des Mönchs die Ver-
gänglihkeit des Lebens, den Todestag und den Zustand der Verdammten in
der schre>lichen Hölle. „Gedenke auh des Tages der Auferstehung, wenn
du vor Gott stehen wirst. Denke an das, was die Sünder erwartet, an die
Beschämung vor Gott und seinem Christ, den Engeln und Erzengeln, Mächten
und allen Menschen, an die Orte der Strafe, das ewige Feuer, den Wurm,
der niht stirbt, an Tartaros, das Dunkel, Sähnefnirshen, Entsezen und
Angst," Die Furt vor dem jüngsten Gericht gehört niht nur zu den An-
fangsstadien des Glaubensweges, sie ist niht etwas, was gereifte Glaubens-
erfahrung überwinden muß. Sie ist kennzeihnend für jede wirkli<h ete
Srömmigfteit, der Gläubige soll Sur<ht hegen. Es ist der einzige Weg
zur Rettung. Je mehr Angst, Tränen und Serknirs<hung, desto höher die
Stufe der Volltfommenheit. Su Vater Sisoes kamen drei Mönche und Üagten
ihm, daß sie ständig von der Furcht vor drei Dingen verfolgt würden, vor dem
Seuerstrome, dem Wurm, der niht stirbt und der äußersten Finsternis.
Der Heilige antwortete ihnen nits, so daß sie sehr niederges<hlagen waren.
Endlich sagte er: „Meine Brüder, ih beneide euh. Solange solhe Gedanken




<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/mohleben/0066.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free