- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Die Lehre von der Offenbarung

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Die Verwandtshhaft mit der ebionitis<-manihäis<hen Lehre 87

giöser Unabhängigkeit beeinflußt sein muß, das die Gnostiker und Mani
unter den Völkern des Orients gestärtt, wenn niht gerade erwedt haben.
Die ernste religiöse Erwe>ung, die die Gerihtsverkündigung der syrischen
Wanderprediger in seiner Seele hervorrief, hatte seinem Glauben Inhalt
und Richtung verliehen, der Offenbarungsglaube gab seinem religiösen
Bewußtsein ihre eigentümli<e Form. Er ist kaum mit den Anhängern
dieser gnostishen Sekten in persönlihe Berührung gefommen. Von ihrem
Lehrsnstem hat er wenig oder nichts gewußt. Er hat nur die Gedanken
aufgenommen, die unmittelbare Aftualität für die religiöse Lage hatten,
in der er sih befand. So verstehen wir nun, warum er, so weit wir sehen
können, Teinen Augenbli> daran date, Christ zu werden. Er wußte shon
vorher dur das Echo der gnostis<h-manichäishen Offenbarungslehre, das
sein Ohr erreicht hatte, daß das Christentum nur eine neben anderen
gleihberehtigten Gemeinschaften war, welche die göttlihe Wegweisung und
Offenbarung empfangen hatten. Er wußte zweitens — und dieser Gedanke
hatte tiefer als irgendein anderer in seiner Seele Wurzel geshlagen —
daß jedes Volk seinen Propheten hatte. Wo war der Mann, der seinem
eigenen Volt die Offenbarung gab? Dieser Gedanke, verbunden mit dem,
was er gehört oder vielleiht selbst beobachtet hatte beim gerjana der
Eremiten, ihrer frommen Rezitation von Psalmen und anderen heiligen
Texten, wurde die s<höpferishe Idee, welche die Offenbarung des Engels
und sein Diftat aus dem heiligen Buche vorbereitete. Si vorzustellen, daß
die Offenbarung das erste. und Mohammeds Gedanken über seine Berufung
nur eine Deutung des Inspirationserlebnisses sei, das shon vorlag, heißt
jede Möglichkeit, den Verlauf psy<ologis<h zu ertlären, ausshließen. Daß
das bewußte Aneignen und das lare Formulieren des prophetis<en
Berufungsgedankens erst stufenweise und langsam geschieht, ist nur, was
wir unter allen Umständen zu erwarten haben.

Der Offenbarungsgedankte bei Mohammed weist also eine Verwandt-
shaft mit der ebionitis<-mani<äishen Lehre auf, die niht zufällig sein
Tann. Anders verhält es si<h mit der äußeren Form der Offenbarung.
Wie si<h der himmlische Bote den Propheten des Volkes mitteilt, darüber
hatte diese Lehre, soweit N’ohammed sie kannte, nihts ausgesagt. Auch hier
hat seine unbewußt wirkende Phantasie niht in einem völlig leeren Raum
geschaffen oder schaffen können. Seine Vorstellungen darüber, wie die
Inspiration eigentli< vor si< ging, hat er der einzigen Form wirklicher
Eingebung entnehmen müssen, die er aus eigener Erfahrung kannte, näm-
li derjenigen der Wahrsager und Dichter seines eigenen Volkes. Seine heid-
nishen Landsleute entde>ten auh glei, daß der neue Prophet einem



wana nin bd ú Sx AUD ANS LS R ÄK ÄR ZG À


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