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94 Y. Der Konflikt mit den Rureischiten
Allmählih begannen zwar viele, aus rationalistis<hen Bedenken den
frommen Glauben an die wunderbare Stilshönheit zu bezweifeln. In den
Glanztagen des Kalifats, in denen die Gebildeten einen wählerishen
Titerarishen Ges<hmad> erworben hatten, sah man ein, daß das heilige Buh
nicht so unnahahmlih war, wie Mohammed glaubte. Es gab gottvergessene
Literaten, die mit unbestreitbarem Talent den Stil des heiligen Buches na-
bildeten und liberale Theologen, die zu behaupten wagten, daß die Wunder-
barkeit des Korans nit im Stil, sondern in der Tatsache läge, daß Allah
die Menschen verhindert habe, der Ermahnung des Propheten na<hzu-
Tommen, sole Suren wie er zu schreiben, obwohl es ihnen an si sehr
gut mögli gewesen wäre. No weniger hat dem Abendlande die Beredt-
samkeit des Korans imponiert. Voltaire nannte ihn „ein unbegreifliches
Bud, das auf jeder Seite den gesunden Menschenverstand ershauern läßt“,
und die meisten europäischen Leser na ihm haben gefunden, daß der
Koran die langweiligste Lektüre sei, die man sih nur denken könnte.
Das ungünstige Urteil wird sicher in niht geringem Maße dur die
Sorm bedingt, in der der Koran zu uns gelangt ist. Als in der Zeit des
Kalifen Uthman die zerstreuten Offenbarungen zu einem Ganzen ge-
sammelt wurden, sind die Herausgeber des Werkes einem sehr eigentüm-
lihen Prinzip gefolgt. Sie haben ganz einfa, ohne die geringste Rü-
sicht auf die wirkliche Zeitfolge, die längsten Suren an den Anfang gesehßt
und die kürzesten ans Ende, was zur Folge hat, daß im allgemeinen die
Offenbarungen aus Medina zuerst und die ältesten, poetis< und stilistis<
interessantesten zuleßt im Buche stehen. Das Verständnis des Korans als
persönlichen Dokumentes wird dur diese Anordnung im höchsten Maße er-
s<wert, und dem gewöhnlichen Leser unmögli<h gema<t, der si feines
wissenshaftlihen Apparats bei seinem Koranstudium bedienen kann.
Man fann jedo< nit leugnen, daß der Koran, obwohl sih einzelne
Teile dur< wirkli stilistische Schönheit auszeihnen, als Ganzes kaum
eine fesselnde Lektüre genannt werden kann. Das beweist an si<h noh
Teine mangelnde literarishe Begabung des Urhebers. Wir müssen be-
denken, daß Mohammed nie wie wir den Koran in einem öusammenhang
gelesen hat. Er hat selbst nie einen Eindru> davon haben tönnen, wie er-
müdend besonders die Prophetengeschihten der zweiten und dritten Periode
in Mekka mit ihren ewigen Wiederholungen wirken, wenn sie nebenein-
ander gereiht werden. Diese Predigten und Gedichte waren für den Pro-
pheten selbst sein Einsaß in einem Kampfe, der an sih voll innerer Span-
nung war. Wenn sie zusammengestellt werden, machen sie ungefähr den-
selben Eindru>, als wenn die extemporierten Auslegungen eines guten
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