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BERICHTE ÜBER DEN MATHEMATISCHEN UNTERRICHT. 257.
Um die Beschränkungsforderungen in betreff des
ma-tematischen Unterrichts für sowohl die Iyateinschüler als
die Realschüler zu verstehen, sei daran erinnert, dass es
hauptsächlich drei Richtungen sind, die in diesem Falle
ihre Ansprüche geltend machen wollen: 1:0 Mathematiker
und Naturwissenschaftler, 2:0 klassische Philologen, 3:0
Neuphilologen. Die letzteren, unter denen gegenwärtig —
man bemerke, dass man am Gymnasium Französisch ein
oder höchstens drei Jahre studiert — die meisten Ivehrer
des Englischen oder Deutschen sind, wünschen eine
neusprachliche Bildungsrichtung für die Realschüler aufkommen
zu sehen. Sie wünschen also nicht nur eine Beschränkung
oder eine Beseitigung des mathematischen Unterrichts,
sondern sie sind geneigt, das Latein zu beseitigen oder sind
wenigstens gleichgiltig in betreff desselben. Die Lehrer
der germanischen Sprachen haben heute selbst nicht nötig
weder Latein noch weniger Griechisch zu studieren. Wenn
nun der Wunsch der Philologen erfüllt würde, was
übrigens, wie oben gesagt, von manchem Mathematiker
gebilligt wird, so dass die Mathematik, und dadurch auch die
Physik in den Ivateingymnasien in Wegfall kämen, so würden
folglich alle die, die sich dem Studium der Mathematik und
der Naturwissenschaften widmen wollen, genötigt, die
Maturitätsprüfung als Realschüler abzulegen. Es wäre
zweifelsohne zum Nachteil unserer Kultur, wenn unsere
sämtlichen Mathematiker und Naturwissenschaftler
geschweige denn Ärzte der heute zwar unbedeutenden klassichen
Bildung entsagen müssten, die ihnen das Gymnasien
bisher hat schenken können. Es wäre auch zum Nachteil
unserer Kultur, wenn alle, die nach bestandener
Maturitätsprüfung sich den Gewerben widmen wollen, auf Grund
gehalten werden, den der Lehrplan festgestellt. Wenn nun in irgend
einer Hinsicht die abgesteckten Grenzen nicht scharf genug sein
sollten, so dass gelegentlich Prüfungsaufgaben gegeben werden, die vom
gewöhnlichen Typus abweichen, so führt dies sogleich zur
Erweiterung des Unterrichtsprogramms, wenigstens in vielen Schulen zur
Übung der Aufgaben vom betreffenden Typus. Indessen muss
bemerkt werden, dass diese Aufgaben stets so einfach gewesen, dass
die Autoren geglaubt, dass die besseren Schüler dieselben bewältigen
könnten, obschon das betreffende Gebiet in der Schule nicht direkt
behandelt worden wäre.
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