- Project Runeberg -  Pedagogisk tidskrift / Femtionionde årgången. 1923 /
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(1903-1940)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Häfte 8 - Helmuth Duve. Die freie Schulgemeinde als Erziehungsideal

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DIE FREIE SCHULGEMEINDE ALS ERZIEHUNGSIDEAL 245

schärft. Es gibt hier auch Willensübungen, die mit keinem
praktischen Zweck verbunden sind; z. B. wird die Aufgabe
gestellt, einen schweren Stein mit verhältnismässig minimaler
Beteiligung in bestimmter Zeit auf eine Anhöhe
hinaufzubringen, sodann ihn aufhaltend langsam wieder herabrollen
zu lassen, um ihn dann vielleicht ein zweites Mal — in
kürzerer Zeit und mit weniger Hilfe — wieder hinaufzuwälzen.
Der sozialpädagogische Wert einer solchen Übung (der darin
besteht, dass man mithilft, die Zahl der dabei Beteiligten
erforderlichenfalls zu erhöhen, beziehungsweise die eigenen
Anstrengungen zu verdoppeln, um Schwächere zu entlasten)
liegt auf der Hand.

Gemeinsame Wanderungen am Sonntag führen Schüler
und Lehrer zu Natur, Heimat und Volk. Man verwächst
mit Sprache, Sitte und Kultur seines Volkes und bewahrt in
der Vaterlandsliebe eine Tugend, die ebenso sehr durch stolzes
Bewusstsein des völkischen Selbstwertes wie durch
Bescheidenheit und Achtung vor dem Wert eines fremden
Volksgeistes ausgezeichnet ist. Dies gleichzeitig kosmopolitische
und vaterländische Menschentum konnte in Wickersdorf nur
gedeihen, weil hier die Gesichtsweite von jeher nicht durch
die Grenzpfähle der eigenen Nation beengt war, sondern
buchstäblich weiter gesteckt wurde: auf Auslandsreisen, die
in den grossen Ferien unternommen wurden.

An vier Wochentagen finden sogenannte Abendsprachen
statt, die der religiösen, künstlerischen und weltanschaulichen
Andacht gewidmet sind. Dann spricht ein Lehrer zur
Schulgemeinde, oder es wird etwas aus den Büchern uralter Weisheit
vorgelesen (etwas von Laotse, von den alten Indern, aus der
Edda u. s. w.), oder es werden musikalische und poetische
Vorträge geboten.

Einen hohen Rang nimmt die Kunst ein; die Einfühlung
in sie und ihre Ausübung ist dem Erziehungsprinzip der freien
Schulgemeinde besonders adäquat. Kunst bedeutet ihr nicht
ein Zerstreuungsmittel für abgespannte Nerven, nicht
Genuss-mittel für ästhetische Feinschmecker, keinen nur subjektiven

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