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gottesbote, der nicht ermüdet zu versichern: »Ich bin nur ein
mensch, dem geoffenbart wurde»; andererseits der mündige
mitwisser der göttlichen ratschlage, der die phrase »Allah und sein
gesandter» in einer weise gebraucht, die dem zuhörer den
gedanken aufzwingt, die beiden seien, wo es wille, macht und
gehorsam gilt, fast eins. Vor dem richterstuhl des Sprengerschen
rationalismus lösten sich diese schwierigkeiten einst sehr leicht:
der schelm weiss im allgemeinen die gewählte rolle sehr geschickt
zu spielen, aber selbstverständlich werden ihm zuweilen die
tatsachen zu stark, und er verwickelt sich in widersprüche.
Seiner unfähigkeit, wirkliche wunder zu vollbringen, ist er sich
schmerzlich bewusst; aber »so weit er sich übermenschlich geben
konnte, ohne gefahr zu laufen, des offenbaren betrugs überführt
zu werden, hat er es getan».[1] Der neuen Muhammedforschung,
die die aufrichtigkeit des propheten wenigstens für seine erste
periode überhaupt nicht in frage stellt, steht dieser ausweg nicht
mehr offen. Die widersprüche in der offenbarungslehre sind aus
dem zusammenstoss zwei heterogener gedanken zu erklären, die
sich schon in dem ursprünglichen berufsbewusstsein des
propheten vorfinden, deren gegenseitige spannung er aber niemals
ganz ausgleichen konnte. Der eine ist das motiv, das ohne allen
zweifei den unwiderstehlichen antrieb zu seinem prophetischen
hervortreten gegeben hat: die überzeugung von dem nahen des
weltgerichts. Es ist der verdienst Snouck-Hurgronje’s zuerst
entschieden hervorgehoben zu haben, dass eben dieser gedanke und
nicht etwa der monotheismus »le mobile déterminant de sa
mission prophétique» gewesen sei.[2] Es ist dies in der tat ein
wahrhaft prophetisches motiv. Es ist nicht einfach ein individuelles
religiöses erlebnis, das ihn zur weiterverkündigung der gewonnenen
einsicht treibt, nicht die verbreitung einer neuen religion — der
gedanke eine neue religion zu stiften, wenn er ihn überhaupt
gehegt hat, lag ihm jedenfalls anfänglich ganz fern — vom anfang
an ist sein blick der geschichte zugewandt. Er hat es richtig
gefühlt, dass es mit dem frohen weltwesen der ǧāhilijja zu ende
gehe; aber die allmähliche zersetzung des islamischen
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