- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Einleitung

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beherrscht hat: die form, in der er seine botschaf’t bringt, ist die
einer heiligen schrift. Er bringt seinem volke lesestücke aus
dem himmlischen buche, wie sie die schriftvölker zuvor besassen.
Sieht man auf die ältesten suren unsres Korans, die Nöldeke
aus stilistischen gründen, die im ganzen gewiss triftig sind, als
solche erkannt hat, so ergibt sich, dass Muhammed schon hier,
zwar auffallend selten, aber immerhin mit hinreichender
deutlich-keit, von dem Offenbarungscharakter seiner botschaft spricht.
Es ist eine lesung d. h. text zum rezitieren (85:21, 73:4, 84:21,
56:76), eine mitteilung aus dem himmlischen buche (80:11—15,
85:21—22, 52:2—3, 56:76—79), die dem propheten ein edler böte
bringt (81: 19—20, 53: 4, 69: 40); der prophet soll ihm nachsprechen
(87:6, 75:16—19); sie ist inhaltlich mit früheren Schriften
übereinstimmend (87: 18—19). Diese »lesung» soll Muhammed selbst
in einsamen andachtsübungen hersagen (73: 3—4); und noch mehr:
er soll sie seinem volke vorlesen, und hat dabei zu fordern, dass
es durch niederfallen sie als heiliges gotteswort anerkenne (84: 21,
83: 13); sie ist also auch zum rituellen gebrauch bestimmt. Die
elemente seiner offenbarungslehre hat also Muhammed schon in
dieser ersten periode fertig gehabt. Wir müssen voraussetzen,
dass der gedanke, dass doch auch die araber ein heiliges buch
zum rezitieren brauchten, wie es die jaden und Christen hatten,
ein vorbereitendes werk in der seele des propheten ausgeführt
hat.1 Selbstverständlich hat man sich aber dabei nicht zu
denken, dass Muhammed eine Zeitlang über den wünsch gebrütet habe,
der prophet seines volkes werden zu können, um dann mit
berechnender absichtlichkeit zur schrittweisen ausführung seines
Vorsatzes zu schreiten.2 »Glauben an ihn selbst» war nicht »das
dogma, das Muhammed zuerst sich selbst und dann andere
gelehrt hat.»3 Das bewusstsein ein gesandter Gottes zu sein, ge-

1 Söderbiom, Främraande religionsurkunder I, 1 f.

2 Zu einer solchen verkennung der unmittelbarkeit des
weltgerichts-predigers hat sich Hirschfeld durch seine sonst sehr M’ertvollen
Untersuchungen über die biblischen Vorbilder des Korans verleiten lassen; vgl. seine New
Researches into the Exegesis and Composition of the Qorän, bes. 20 ff.
Dabei spielt als beweis iqrOb (S. 96) als erste Offenbarung eine wichtige
rolle (p. 36). Dass die traditionellen stützen, die iqrcC als die erste
Offenbarung garantieren sollen, im mindesten sehr wackelig sind, habe ich anderswo
darzutun gesucht (MO. VIII, 1912, 5 ff.). Dass die tradition hier nicht im
recht sein kann, hat Caetani, Annali dell’ Isläm I, 204, aus inneren gründen
erwiesen.

3 Margoliouth, Mohammed and the rise of Islam, 79.

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