- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Die propheten legende

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getragen wird! Siehe, wir schützen dich gegen die spötter, welche
Allah andere götter beigesellen. Sie werden es schon erfahren.»
Eine solche drohnng kann nicht umsonst ausgesprochen worden
sein. Ibn 5Ishäq weiss auch zu erzählen, wie sie an fünf mit namen
genannten Spöttern vollzogen worden ist. Dem einen warf
Muhammed ein grünes blatt ins gesicht: er wurde blind. Der zweite
ging vorbei, und Muhammed deutete auf seinen leib: er wurde
wassersüchtig. Bei dem dritten zeigte er auf eine alte narbe:
er starb an einer unbedeutenden wunde; bei dem vierten auf die
fussohle: ein dorn drang später in seinen fuss hinein, und das
wurde sein tod. Dem fünften endlich begann der köpf zu eitern,
weil Gabriel darauf gedeutet hatte.1 Zu ehren der muslimischen
hagiographen muss gesagt werden, dass sie in betreff solcher
strafwunder eine erkennenswerte Selbstbeherrschung gezeigt haben.
Selbstverständlich fehlen sie nicht ganz. Ein scheussliches
bei-spiel liest man bei Wäqidl:2 Muhammed soll einst sogar über
seine geliebte *Ä’isa einen wirksamen fluch ausgesprochen haben,
wenn er auch natürlich das geschehene sogleich wieder gut gemacht
hat. Der böse zauberer, der, wenn im geringsten gereizt, sogleich
seine kraft unheilvoll auswirken lässt — wir kennen ihn z. b.
aus dem kindheitsevangelium des Thomas oder aus II Reg. 2 —
ist wohl kaum ganz aus einem volkstümlichen legendenkreis zu
bannen.

Das berühmteste der auf diese weise entstandenen wunder
ist indessen die nioiidspaltung, im abendland besonders bekannt
weil man — nicht ganz mit recht — glaubt, hier den Ursprung des
religiösen symbols des Islam zu sehen. In verhältnismässig
später zeit — Buhäri gibt den ersten literarischen beleg3 —
hat man das mirakel herausgelesen aus S. 54: lf.: »Genaht ist
die stunde und gespalten der mond: wenn sie aber ein zeichen
sehen» u. s. w. In der ursprünglichen form besagt die erzählung
nur, dass die Spaltung des mondes sich zur zeit des propheten
zugetragen hat, wobei dieser seine genossen auf das phänomen
aufmerksam gemacht habe. Die spätere version berichtet, dass die
mekkaner Muhammed aufgefordert haben, ihnen ein zeichen sehen
zu lassen. Da hat er ihnen den mond, in zwei stücke gespalten,
gezeigt, »so dass sie den berg Hirä1 zwischen ihnen durch sahen».

1 BH. I, 203. 2 BH. I, 234.

3 Kit. tafsir al-Qur^än zu S. 54, Kit. bad? al-halq, bäb 91.

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