- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Die propheten legende

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schlachtet die böcke, und sie werden in dem kessel gesotten.
Thor ladet die hausgenossen zum mahle, bittet sie aber die knochen
aufzusammeln. Der söhn des bauers spaltete aber mit seinem
mes-ser ein schenkelbein, um das mark herauszunehmen. Als Thor am
morgen seinen hammer über den knochen schwang, standen die
böcke wieder lebendig da, aber der eine lahmte am hinterfuss.1

Ziemlich früh scheint man auf den gedanken gekommen zu
sein, die wunder des propheten in besondere werke zu sammeln.
Schon Ihn Sacd hatte in der sira, die sein klassenbuch einleitet,
die »kennzeichen des prophetentums» in besonderen paragraphen
behandelt. Diese anordnung gab den anlass, die wunderzählungen
monographisch darzustellen. Solchen werken gab man den titel
dalcCil abniibuwiva,2 d. h. beweise für das prophetentum oder zeichen
des prophetentums. Für die geschichtliche entwicklung des
pro-phetenglaubens ist es von interesse zu bemerken, dass eben um
die mitte des dritten jahrhunderts eine ganze reihe von Schriften,
die diesen titel führen, entstanden sind. Das älteste dieser werke,
das mir bekannt geworden ist, hat zum Verfasser keinen geringeren
als den muctaziliten Gähiz (gest. 256)3, den talentvollen und
vielseitigen enzyklopedisten seiner schule. In welchem masse Gähiz die
kritische haltung vieler muctaziliten gegenüber den prophetischen
wundern geteilt hat, wissen wir nicht. Dagegen dürfen wir
wohl voraussetzen, dass die dalä’il des berühmten philologen
Ihn Qutajba (gest. 276) mit der apologetischen tätigkeit
zusammenzustellen sei, die er zur Verteidigung der tradition gegen die
angriffe der freigeister ausgeübt hat.4 Als Verfasser
gleichnamiger werke führt Häggi Halifa5 auch ’lbrählm b. Ushäq al-Harbi
(gest. 285) an, einen asketen dessen frömmigkeit so dem Säfti
imponiert hat, dass er versichern konnte: »Wäre er dem teufe!
begegnet, er hätte ihn wahrlich überwunden,6» und Muhammed
b. ab Hasan ab Mausiii (gest. 351). Ferner haben noch der grosse

1 Gylfaginning, kap. 38. Über dasselbe motiv in mittelalterlichen
legenden vgl. W. Golther, Handbuch der germ. mythologie 276; auch
das märchen vom bruder Lustig, Grimm I, Nr 81.

2 Der ausdruck kommt zum ersten male bei IVäqidi vor. A. Mez,
Verhandl. des II. int. kongr. für allg. rel.-geschichte 236.

3 Das werk wird von Jäqüt VI, 73, nach dem register über die
Schriften des vräJliz, im Kitäb al hajawän angeführt. Er schrieb auch ein
anderes prophetologisches werk: AI farq bajn al-nabi iva-bmutanabbi\ ibid.

4 Goldziher, Muh. Studien II, 113. 5 III, 236—37.

6 AU al-Qäri, &arh calä-b&ifä1 I, 158.

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