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Die wunder des proplieten in der theologie
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treten des gesandten durch die leitung ihres Verstandes und die
reinheit ihrer herzen an Allah allein glaubten. Als der gesandte zu
ihnen kam mit dem Koran, verstanden sie seine Weisheit und
erkannten auf den ersten blick seine wunderbarkeit. »In diesem sinne»,
sagt Qädi lljäd, »hat man vieles ersonnen, dessen glänz leuchtet
und dessen Stickerei bewunderung erregt — wenn man es nun
bedarf — wir aber haben eiue darstellung der wunder unsres
propheten vorausgeschickt, die uns das betreten jener pfade erspart.»1
Gewiss sind solche rationalistisch gefärbte auslegungen
von den Vorzügen des Korans zuerst von den muctaziliten in
umlauf gesetzt worden. Wir begegnen aber einer ganz
ähnlichen ansieht bei dem berühmten ’as’aritischen theologen
al-(ruwajni. Wie oben angeführt wurde, besteht nach ihm die
wunderbarheit des Korans darin, dass Gott die menschen
nicht die macht verleiht, dem Koran nachzubilden. »Dies», sagt
er, »ist nach unserer meinung ein grösseres wunder als die
bewerkstelligung solcher an sich sonderbaren taten, wie das
verwandeln des stabes in eine schlänge. Denn es will doch gern
im herzen des betrachters der gedanke auftauchen, dies könne
geschehen, weil der mann besondere kenntnisse dieser art besitze
und ein ungewöhnliches wissen habe, wodurch er dies den äugen
des betrachters als wirklich vorzuspiegeln vermag.» Wenn
dagegen ein prophet sagte: »Mein zeichen ist, dass Allah die
menschen aufzustehen hindert, obgleich es sonst wirklich in ihrem
vermögen steht, und Allah es ihnen wirklich unmöglich machte,
das wäre das deutlichste und glänzendste zeichen, das man
sich nur vorstellen könnte.»2 Dieser sehr ungünstige vergleich
geht freichlich zunächst nur auf den stab Moses hinaus; wTer
sich aber in dieser weise äussert, wird nicht viel auf »beweise
des prophetentums», wie das reden des gebratenen schafes oder
die Verwandlung des holzstücks in ein schwert, gegeben haben.
Am kräftigsten vernehmen wir die tendenz die unzulänglichen
beweise des Wunderglaubens durch volle ausnutzung des einen
entscheidenden arguments zu überbieten bei al-Bäqilläni. Der
Koran, so sagt er, ist selbst ein genügender beweis für seine göttliche
provenienz und somit für die Wahrhaftigkeit Muhammeds. Er hegt
wie einst der arabische prophet selbst eine unerschütterliche
Überzeugung von der nicht zu widerstehenden beweiskraft des
göttlichen buches. »Sich von ihm abzuwenden heisst das axiomatische
1 Sifä1 I, 311—12.
2 Ib. I, 311.
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