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Die wunder des proplieten in der theologie
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bedenken hegen. Nicht selten geschieht dies in der Sifä\ die doch
nur »das sicher beglaubigte, das durch wahre ’isnäd’en verbürgt
ist», enthalten soll. Der Verfasser gibt auch zu, dass er »sein buch
nicht für denjenigen geschrieben habe, der das prophetentum und
die wunder unsres propheten verneint, sondern für leute von
seinem glauben, die seinem ruf gehorchen und an seine
Sendung glauben, damit ihre liebe zu ihm stärker werde und damit
sie in guten werken zunehmen und wachsen vom glauben zum
glauben».1 Man liest es heraus, dass er sieh nicht im stände
fühlt für alles, was er hier bietet, wissenschaftlich
einzustehen; was aber die frömmigkeit braucht, muss ihr gegeben
werden. Das gestattet uns einen interessanten einblick in die
motive, die den Werdegang der theologischen wunderlehre
geleitet haben. Es ist doch nicht die ungetrübte lust an
begrifflicher haarspalterei, die unsren Scholastikern die feder in
die hand drückt. Hinter den Verwahrungen und einräumungen
der theologischen diskussion erkennen wir einen latenten
macht-faktor, gegen welchen sich selbst die unabhängigsten geister je
länger je mehr vergebens sträuben: die unaufhaltsam
hervorrückende tendenz, von fremden einflüssen, von mystik und
heili-genkultus begünstigt, den einfachen propheten des Islam in den
mächtigen thaumaturgen zu verwandeln, der am ende nicht nur
wunder gewirkt hat, sondern noch von seinem grabe aus wunder
wirkt, ja der unter seinen gläubigen unsichtbar weilend, sogar
die spenden der göttlichen Vorsehung allein vermittelt. Eben
darum ist der kämpf um das wunder für unser thema von
ausserordentlicher bedeutung.
1 Sifä1 I, 206.
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