- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die fröramigkeit

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wird es uns wohl schwer den charakterzeichnern des propheten in
ihren einzelheiten über seinen ha ja’ ein allzu unbegrenztes
vertrauen zu schenken. Geschichtlich konkret mögen uns viele von
ihren kleinen notizen scheinen. Das traditionelle rnaterial, das
ihnen zur Verfügung stand, ist aber sicher so überaus reich
gewesen, dass sich ohne Schwierigkeit beinahe alles beliebige
daraus belegen liess.

Das erste uns bekannte werk über die sittliche
Vollkommenheit des propheten ist die Samtiii al-Mustafa, das von keinem
geringeren als dem Verfasser des Gämic al-sunan ’Abu cIsä
Mu-hammed al-Tirmidi (gest. 279/892) herrührt. Hier werden die sitten
und Charaktereigenschaften des propheten so wie sie den
gläubigen zur nachbildung empfohlen werden, dargestellt. Das
Unvermögen zwischen ritualistischer Observanz und sittlichem
handeln zu unterscheiden, führt es mit sich, dass der weit grössere
teil des Werkes von notizen über kleidung, essen, gebrauch von
kosmetischen mittein u. dgl. ausgefüllt wird. Es ist daher
begreiflich, dass ein abendländischer forscher1 den inhalt des buches
als eine darstellung von »la physionomie et les qualites
exte-rieures de la personne de Mahomet» hat charakterisieren können.
Indessen fehlen keineswegs die inneren, sittlichen eigenschaften,
und da<s es die absieht des Verfassers gewesen ist, den propheten
als das sittliche ideal zu schildern, dafür spricht auch, dass wir
die hasa’is und Jiuqüq, d. h. die besonderen Vorrechte und
sonstigen hohen präro&ative des propheten gänzlich vermissen. Er
hat also auch keine prophetologie wie die werke von JAbu Nucajm
oder Qäcli cIjäd liefern wollen. Einige mitteilungen aus dem
inhalt dürften hier von interesse sein.

Die Personalbeschreibung des propheten schildert ihn als
einen typus der vollendeten männlichen Schönheit; individuelle
züge, die uns eine Vorstellung seines wirklichen aussehens
ermöglichten, fehlen trotz aller ermüdenden Umständlichkeit der
be-schreibung gänzlich.2 Ganz ähnliche Schilderungen von dem
aussehen Buddhas sind uns aus dem späteren buddhismus
be-•kannt;3 eine verwandte erscheinung im Christentum ist der
len-tulusbrief nach dessen anweisungen das bild Jesu nicht selten
gemalt worden ist. Wie das antike Christusbild in seiner jugend-

1 Huart, La litterature arabe 220.

2 Die einzelheiten Samä’il I, 6—68; BH. I, 198; Muwattoi IV,
112; Sifä" I, 50 ff. u. s. w.

3 Vgl. Pischel, Leben und lehre des Buddha 93.

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