- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
209

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die fröramigkeit

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um ein weniges von den äffen unterscheiden», zu der grenze, wo
»in der mitte der länder die intelligenz und das fassungsvermögen
hervorzutreten beginnen». Bis dahin dauert das handeln aus
un-freier natur (ffl al-tabfa). Hier aber ist der mensch durch diese
empfänglichkeit (qabül) zur erwerbung der tilgenden und ihrer
besitznahme durch den willen und durch sittliche anstrengung
(sacj) disponiert.1 Wird nun ferner das gute formell bestimmt
als »das, was der mensch erlangt, wenn er seinen willen und sein
streben auf die dinge, um derenwillen er da ist und geschaffen
worden ist, richtet»,2 so ist aber bei dem praktischen handeln
immer die Vernunft als bestimmende »form» (süra) gedacht.3 Darum
ist es auch hier die Weisheit, die die reihe der kardinaltugenden
eröffnet, und ihr untergeordnet werden die intelligenz (al-dakä’),
die erinnerung (al-diJcr), das begreifen (al-tcfaqqul), die
leichtig-keit zu lernen u. s. w. alle als »tugenden» angeführt4 und dies,
soviel ich sehe, ohne dass die muslimischen ethiker eine formel
für den unterschied zwischen ethischen und dianoetischen tugenden
haben aufstellen können. Auch Qcidl QJjäd beginnt die aufzählung
der inneren tugenden mit dem satze, dass die Vernunft das
prinzip aller dieser eigenschaften und der mittelpunkt ihres
kreises sei. Von ihr geht das wissen und die erkenntnis aus,
von ihnen der scharfsinn, die intelligenz, das richtige urteil, die
rechte meinung, das besinnen der folgen, die bekämpfung der
gelüste, die Selbstbeherrschung, die erwerbung der tugenden und
die flucht vor dem laster.5

Dies alles bedeutet nun nicht allein eine verkennung des
wahren wesens der Sittlichkeit, eine unterschätzung des sittlichen
willens, sondern es hat gewiss auch die bedeutung des propheten
als das moralische vorbild seiner gemeinde nicht wenig
beeinträchtigt. Denn waren nicht die hohen tugenden, die ihn zierten
und denen nachzubilden dem gläubigen oblag, zuletzt doch eine
besondere gnadenwirkung, eine höhere begabung, für den
durch-schnittsmenschen ebenso unerreichbar, wie seine wunderbare
Sehkraft, die es ihm ermöglichte nach vorn wie nach hinten gleich
gut zu sehen oder seine übernatürliche stärke, die er im kämpfe
mit dem berühmtesten ringer seiner zeit gezeigt haben soll.6

1 Ib vi Miskciwajh, Tcihdib cil-^cchlaq 28.

2 Ib. 6. ~ 3 Ih. 16.

4 Ib. 8. , 5 Sifti I, 78.

6 Mawähib IV, 337.

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